Conor McGregor wollte die Box-Welt schocken - doch im Mega-Fight gegen Floyd Mayweather musste der UFC-Superstar bei seinem Profi-Box-Debüt letztlich eine klare Niederlage hinnehmen. Der Ire verlor in der T-Mobile Arena von Las Vegas durch technischen K.o. in der zehnten Runde (TICKER zum Nachlesen).
Mayweather gewinnt den Mega-Fight
Zu Beginn des Kampfes gab McGregor den Ton an. In der ersten Runde setzte er mehrere deutliche Treffer, machte sogar Späße mit Mayweather und nahm die Hände hinter den Rücken.
McGregor setzt Kopftreffer
In Runde zwei dann das gleiche Bild. Wieder war McGregor aktiver, setzte Treffer, wurde aber zweimal wegen Schlägen auf den Hinterkopf ermahnt. Mayweather verlegte sich in den ersten drei Runden fast ausschließlich auf die Defensive. Trotzdem konnte McGregor immer wieder Kopftreffer setzen, oft mit seiner rechten Führhand.
Mayweather schnitt nach kassierten Treffern Grimassen und lächelte, konnte aber doch nicht überspielen, dass McGregors starke Leistung ihn überraschte. McGregor kämpfte ohne Angst, seine körperliche Überlegenheit mit längerer Reichweite wurde deutlich.
In Runde vier dann die Wende: Mayweather fand immer besser in den Kampf, gab seine abwartenden Haltung auf. Er hatte seinen Gegner offensichtlich zu Genüge analysiert.
Mayweather schubst McGregor
In Runde fünf schaltete der US-Amerikaner mindestens noch einen Gang höher. Nach der Glocke zur Pause schubste er McGregor mit einem Schlag auf die Brust. Offenbar das Zeichen zum Angriff. McGregor musste in der nächsten Runde einstecken. Mehrfach überwand Mayweather seine Deckung.
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Die trotzige Reaktion: McGregor streckte seinem Gegner lachend die Zunge heraus. Doch boxerisch hatte der 29-Jährige nichts mehr entgegenzusetzen.
Mayweather zeigte in Runde sieben seine technische Überlegenheit. Elegant wich er allen Angriffen McGregors aus und setzte drei Volltreffer mit der rechten Geraden.
Sieg Nummer 50 für "Money"
Spätestens in Runde acht war McGregor die Erschöpfung deutlich anzusehen. Immer wieder ging er in den Clinch. In der folgenden Pause atmete McGregor schwer mit weit geöffnetem Mund - um danach in Runde neun eine Reihe schwerer Treffer zu kassieren. Mayweather hatte den Iren schon zu diesem Zeitpunkt nahe am K.o. und alles unter Kontrolle.
In der folgenden Runde schaltete Mayweather vollends auf Angriff. Der 40-Jährige bombardierte McGregor mit einer Serie von schwersten Treffern ins Gesicht und brachte den MMA-Kämpfer bedenklich ins Wanken. Referee Robert Byrd setzte dem Kampf daraufhin ein Ende.
Mayweather behielt damit seine perfekte Profi-Bilanz: 50 Siege in 50 Kämpfen.
"Er war viel besser als ich dachte"
Nach dem Kampf zeigte er sich trotzdem überrascht von McGregors respektabler Leistung: "Er war viel besser als ich dachte", gab er zu: "Aber alles verlief nach unserem Plan."
McGregor äußerte Respekt für Mayweathers überlegene Leistung, zeigte sich aber unzufrieden mit der Entscheidung des Referees, den Kampf abzubrechen.
"Ich hätte gerne noch die letzten Runden geboxt", sagte er: "Dann hätte ich eben auf dem Boden gelegen, egal. Der Kampf hätte weitergehen müssen. Wäre ich zurück in meiner Ecke gewesen, hätte ich mich erholen können. Ich wäre zurückgekommen!"
Mayweather verkündet Abschied
Trotzdem wird sich McGregor eingestehen müssen, dass er den Kampf nicht mehr hätte gewinnen können. Nach Runde drei entschied Mayweather jeden Durchgang für sich.
Ein Wiedersehen im Boxen schloss der Ire dennoch nicht aus. "Ich weiß nicht, ob ich noch einmal in den Boxring steige. Klar ist, dass ich wieder in der UFC kämpfen werde", sagte McGregor.
Aufgrund seiner Leistung zu Beginn des Kampfes kann McGregor die Arena in Las Vegas erhobenen Hauptes verlassen. Und als reicher Mann.
Mindestens 30 Millionen kassiert er für seinen ersten Profi-Boxkampf, bis zu 100 Millionen können es angeblich werden. Diese Summe kassiert Mayweather garantiert - und verabschiedete sich damit noch einmal ausdrücklich zurück in die Boxrente. Er bekräftigte erneut: "Das war mein letzter Kampf. Ganz sicher."