Die wohl letzte Hürde auf dem Weg zum ersehnten WM-Kampf ist genommen - die Kritiker allerdings hat Vincent Feigenbutz nicht überzeugt.
Box-Größen kritisieren Feigenbutz
"Lasst ihm besser noch Zeit. Er braucht noch zwei oder drei Jahre", sagte Deutschlands Top-Trainer Ulli Wegner nach dem umstrittenen Sieg des deutschen Super-Mittelgewichtlers um die WBA-Interims-Weltmeisterschaft gegen Giovanni De Carolis.
Ähnlich sahen es Weltmeister Arthur Abraham - vor zwei Jahren Punktsieger gegen De Carolis - und Axel Schulz in ihren Rollen als Experten des Fernsehsenders Sat 1.
"Er ist noch nicht bereit für große Kämpfe. Er muss noch Erfahrung sammeln", sagte Abraham, und quittierte zugleich die Kampf-Aufforderung von Feigenbutz-Manager Rainer Gottwald ("Er will Dich vor die Fäuste") nur mit einem Lächeln.
"Er hat sich durchgeschummelt"
"Für mich lag er nach Punkten hinten. Er hat sich durchgeschummelt", sagte auch Schulz. Die Grippe-Erkrankung, die Feigenbutz hinterher als Entschuldigung anführte, wollte Schulz nicht gelten lassen: "Eine Niederlage wäre hilfreicher gewesen."
Vor 4500 Zuschauern in seiner Heimatstadt Karlsruhe triumphierte Feigenbutz am Samstag einstimmig, aber fragwürdig nach Punkten. Schon im Frühjahr wird der 20-Jährige wahrscheinlich gegen den Sieger des Fights zwischen dem russischen Titelverteidiger Fedor Tschudinow und dem Kölner Felix Sturm um den WM-Titel kämpfen. Im Erfolgsfall würde der Schützling von Wilfried und Kalle Sauerland Graciano Rocchigiani als jüngsten deutschen Champion aller Zeiten ablösen.
Für die Kritiker kommt das zu früh. Auch wenn Wegner den Kampf gegen De Carolis zumindest als guten Erfahrungswert verbuchte: "Für die Laufbahn, und um ein Großer zu werden, war der Kampf sehr wertvoll."