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Boxen: "Jahrhundertkampf" Floyd Mayweather gegen Manny Pacquiao

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Boxen: "Jahrhundertkampf" Floyd Mayweather gegen Manny Pacquiao

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Mayweather siegt - aber nicht jahrhundertreif

Floyd Mayweather entscheidet den WM-Kampf gegen Manny Pacquiao nach Punkten für sich, lässt aber Wünsche offen. Trotzdem ist er dabei, eine Legende zu übertrumpfen.
Floyd Mayweather Jr. v Manny Pacquiao
Floyd Mayweather Jr. v Manny Pacquiao
© Getty Images
Floyd Mayweather entscheidet den WM-Kampf gegen Manny Pacquiao nach Punkten für sich, lässt aber Wünsche offen. Trotzdem ist er dabei, eine Legende zu übertrumpfen.

Favoriten-Sieg im "Boxkampf des Jahrhunderts": Floyd Mayweather bleibt nach einer wenig spektakulären Vorstellung weltbester Boxer aller Gewichtsklassen.

Der 38 Jahre alte US-Amerikaner gewann in der MGM Garden Arena von Las Vegas den WM-Kampf im Weltergewicht (bis 66,67 kg) gegen den Filipino Manny Pacquiao einstimmig nach Punkten und ist nun Titelträger der Verbände WBC, WBA und WBO (der Ticker zum Nachlesen).

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Nun plant er einen letzten großen Kampf, vor dem er aber alle Weltmeister-Gürtel niederlegen will: "Ich denke, am Montag werde ich alle Gürtel abtreten", hielt er auf der Pressekonferenz nach dem Kampf fest.

"Ich musste alles geben, um diesen Kampf zu gewinnen. Ich weiß jetzt, warum Manny Pacquiao so berüchtigt ist. Ich danke Gott für diesen Sieg", hatte Mayweather unmittelbar nach dem Kampf gesagt.

Pacquiao meinte: "Ich dachte, dass ich diesen Kampf gewonnen habe, denn er hat zu wenig gemacht. Er war sicher nicht übermächtig stark." Nach dem Kampf fügte er noch hinzu, dass ihn eine Schulterverletzung gehemmt hätte - und dass ihm vor dem Kampf eine eigentlich erlaubte, entzündungshemmende Spritze verwehrt geworden wäre.

Einstimmig nach Punkten

Vor 16.500 Zuschauern in der restlos ausverkauften Arena zeigte Mayweather lange Zeit einen eher abwartenden Auftritt.

Während der "Pac-Man" trotz des Handicaps mit viel Aggressivität agierte und Druck machte, verließ sich Mayweather wie gewohnt aufs Kontern.

Trotzdem werteten die Punktrichter den Fight mit 118:110, 116:112 und 116:112 vor den Augen von Stars wie Michael Jordan, Mike Tyson und Steffi Graf sehr eindeutig. Letztendlich konnte Pacquiaos Offensive Mayweather nicht entscheidend erschüttern: Die Statistik zeigte, dass nur 19 Prozent seiner Punches und 9 Prozent seiner Führhandschläge durchkamen (Mayweather: 34 und 25).

Wegner und Rocky zürnen

Der beste Defensivboxer der Welt blieb auch in seinem 48. Profikampf in Folge ungeschlagen. Er durfte sich zwar über eine Rekordbörse von 150 Millionen US-Dollar freuen, musste nach dem Kampf aber auch Kritik einstecken.

"Das war eine miserable Vorstellung, die Mayweather gezeigt hat. Der Kampf ließ viele Dinge offen, ich bin richtig enttäuscht", sagte Trainer-Legende Ulli Wegner bei Sky.

Ex-Weltmeister Graciano Rocchigiani monierte: "Das war ein langweiliger Scheißkampf, Mayweather hat gar nichts riskiert."

Auf den Spuren eines Giganten

Nach einem weiteren Kampf im September will Mayweather abtreten, Fragen nach einem möglichen Gegner ließ er unbeantwortet. Mayweather hätte dann den Langzeit-Weltrekord des anderen Rocky - Rocky Marciano - geknackt. Der Italo-Amerikaner war mit 49 Kämpfen ohne Niederlage als Weltmeister abgetreten.

Der 36 Jahre alte Pacquiao indes kassierte im 64. Kampf seine sechste Niederlage und dürfte die besten Zeit als Profi-Boxer hinter sich haben. Auch wenn Mayweather lobte, dass sein Gegner "immer noch ein Champion" wäre.

Der Filipino war in den USA 2006, 2008 und 2009 Boxer des Jahres und wurde als erster Kämpfer in sieben Gewichtsklassen Titelträger. Trösten konnte sich der "Pac-Man" mit einer Börse von 100 Millionen US-Dollar.

Alle Kassenrekorde gebrochen

Für Mayweather stand viel auf dem Spiel. Der bestverdienende Sportler des Jahres 2014 (105 Millionen US-Dollar) hatte im Vorfeld große Töne gespuckt und erklärt, er sei besser als Muhammad Ali.

Damit hatte sich "Money" den Zorn von Box-Gigaten wie Mike Tyson zugezogen. Ali hatte zuvor schon gesagt, dass er mehr Sympathien für Pacquiao hat, weil dieser eine "so karitative Person" sei.

Der Kampf hatte schon im Vorfeld alle Rekorde gebrochen. Der Umsatz soll bei 400 Millionen US-Dollar liegen, das hatte es zuvor bei weitem noch nicht gegeben. Allein 300 Millionen US-Dollar soll das Pay-per-View in den Staaten einspielen. Den Kampf konnte man dort für knapp 100 US-Dollar bei HBO oder Showtime bestellen. Der Verkauf der 16.500 Tickets brachte Einnahmen von 74 Millionen US-Dollar.

In Las Vegas war vor und während des Kampfes der Ausnahmezustand ausgebrochen. Das MGM schloss während des Kampfes alle Geschäfte, mehr als 4000 Polizisten sorgten in der Stadt für Sicherheit. 200.000 Gäste wurden in der Wüsten-Metropole zum Mega-Event erwartet.