Der FC Liverpool lässt in der Premier League die Dominanz der vergangenen Saison vermissen.
Hamann äußert Zweifel an Thiago
In den vier vergangenen Ligaspielen konnte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp nur ein Tor erzielen. Die lange gefürchtete Offensive der Reds lahmt.
Geht es nach dem ehemaligen Liverpool-Spieler Didi Hamann, hat auch Mittelfeld-Star Thiago Alcantara daran einen bedeutenden Anteil. Der heutige TV-Experte unterstellte dem Neuzugang, der im Sommer 2020 vom FC Bayern auf die Insel wechselte, das Spiel des englischen Meisters zu verlangsamen.
"Die Leute haben sehr viel aus der Ankunft von Thiago gemacht, aber einige haben auch gesagt, dass er die Dinge wirklich langsam macht und nicht wirklich nach Liverpool-Art spielt", erklärte der 47-Jährige im Interview mit talksport.
Liverpool habe in der Vergangenheit auf "hart arbeitende Mittelfeldspieler" gesetzt, die den Ball früh an Stürmer wie Sadio Mané oder Mo Salah abgegeben hätten. "Und wir wissen alle, dass es schwer ist, diese Jungs auf dem Flügel früh zu stoppen. Wenn sie auf den Gegner zugehen sind sie sehr schwer zu stoppen, fast schon unmöglich zu stoppen."
Hamann: Thiago auch bei Bayern nicht DER Superstar
Thiago hingegen spiele "einen anderen Fußball-Stil. Er will in Ballbesitz sein, aber Liverpool war immer dann gut, wenn sie nicht den Ball hatten. Und dann, wenn sie den Ball hatten und schnell nach vorne gespielt haben. Und Thiago ist nicht dieser Spielertyp."
Tatsächlich ist Hamann nicht der erste Ex-Spieler, der sich diesbezüglich äußert. Auch die Liverpool-Legende John Barnes ist von dem 29-Jährigen bisher nicht überzeugt. "Thiago hat das Spiel an sich gerissen und war in der ersten Halbzeit der auffälligste Mann auf dem Platz. Ich denke aber nicht, dass er der Offensiv-Reihe damit zwangsläufig geholfen hat", sagte der 57-Jährige nach der Nullnummer der Reds im Spitzenspiel gegen Manchester United. Thiago verlangsame Liverpools Spiel, "vor allem in engen Räumen. Das ist weder Manés Stil, noch der von Salah."
Hamann erklärte weiter, dass er Thiago zwar für einen guten, begabten Spieler halte. "Aber zu seiner Zeit in München haben die Leute nie gesagt: "Er muss der erste Name auf der Spielerliste sein." Bei einigen seiner ersten Einsätze für Liverpool - wegen einer Corona-Erkrankung und einer Verletzung viel er lange aus - sei er überschätzt worden.
"Alle haben bei seiner Liverpool-Ankunft geschwärmt, aber er hat kaum gespielt", erklärte Hamann. Er sei sehr gespannt, wie sich Thiago bei regelmäßiger Einsatzzeit auf das Liverpool-System auswirken werde.