Jürgen Klopp hätte nach dem 3:0 im Topspiel gegen Leicester City eigentlich guten Grund gehabt, um bester Stimmung zu sein.
Klopp redet sich in Rage
Schließlich war der Sieg trotz der Verletzungsmisere ein Statement. Doch der deutsche Starcoach war in den Interviews nach Abpfiff ein wenig auf Krawall gebürstet.
So brachte ihn erneut das aktuelle Lieblingsthema – die (Über-)Belastung – in Rage. Bei Sky wurde Klopp gefragt, warum er denn zwei seiner drei Wechsel erst in der 89. Minute vorgenommen habe.
Klopp nimmt TV-Sender in die Pflicht
"Wir wechseln spät, weil wir dauernd darüber nachdenken müssen, dass sich jemand verletzt. Wir können nicht früh wechseln. Denn wenn wir das tun und ein anderer verletzt sich, spielen wir am Ende mit neun Spielern", erklärte Klopp angefressen.
Gegen Leicester musste der 53-Jährige eine erneute Verletzung hinnehmen, als der frühere Leipziger Naby Keita nach 53 Minuten vom Feld musste.
"Es geht um alle Spieler, es geht um die englischen Spieler, es geht um die Spieler, die bei der EM im nächsten Sommer spielen – wenn ihr (Sky, Anm. d. Red.) nicht anfangt, mit BT (zweiter übertragender Sender, Anm. d. Red.) zu reden, sind wir fertig", meinte Klopp.
Rotation? Klopp: "Das sind Kinder"
Erneut monierte Klopp den eng getakteten Spielplan.
"Wenn wir weiterhin am Mittwoch und am Samstag um 12.30 Uhr spielen, bin ich mir unsicher, ob wir die Saison mit elf Spielern beenden werden", sagte er. "Die Top Sechs sind alle gleich, aber ich weiß, dass es euch (den Sendern, Anm. d. Red.) egal ist. Und genau das ist das Problem."
Die Leute "sagen uns, dass wir rotieren können – wen denn? Wir haben offensive Spieler, der Rest sind Kinder. Wir können nicht zehn, elf Positionen verändern. Das ist unmöglich. Wir können nicht einfach nur auftauchen, wir müssen Fußballspiele gewinnen."
Klopp verteidigt Firmino vehement
Und auch beim Thema Roberto Firmino wurde Klopp deutlich.
"Was manche Leute über Firmino (und seine Torquote, Anm. d. Red.) sagen, ist lächerlich. Nur weil sie manchmal nichts anderes zum Reden haben", meinte er. "Man kann einem Tor nicht näher sein, als er es heute Abend war, bevor er es geschossen hat. Ich freue mich so sehr für ihn, und er hat hervorragend gespielt."
Firmino hatte vor der Partie gegen Leicester erst ein Saisontor geschossen und sich Kritik gefallen lassen müssen, auch weil Neuzugang Diogo Jota nach Belieben trifft.
In der 77. Minute hätte der Brasilianer beinahe seine Flaute beendet, doch zehn Millimeter verhinderter den Treffer. "Er war der unglücklichste Mann der Welt in den ersten 80 Minuten", sagte Teamkollege James Milner.
In der 86. Minute durfte Firmino dann doch jubeln, als er per Kopf den 3:0-Endstand erzielte.