80 Millionen Euro. So viel überwies der FC Chelsea im Sommer 2018 für Kepa Arrizabalaga an Athletic Bilbao. Dies machte Kepa nicht nur zum Rekordtransfer der Blues, sondern gleichzeitig zum teuersten Torhüter der Welt.
Kepa: Teuerster Keeper in der Krise
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Kepa galt (und gilt eigentlich immer noch) als großes Versprechen für die Zukunft. Mit gerade einmal 25 Jahren wirkt der Spanier schon überaus abgeklärt, verfügt über ein ausgezeichnetes Stellungsspiel und pariert regelmäßig schwierige Bälle in Weltklasse-Manier.
Entsprechend seiner Anlagen verlief die erste Saison bei Chelsea durchaus vielversprechend. Der Keeper bestätigte die Erwartungen, blieb in 36 Saisonspielen 14 Mal ohne Gegentor und überzeugte mit einer 68-prozentigen Quote an gehaltenen Bällen.
Doch das ist Vergangenheit
Kepa schwächelt
Aktuell steht Chelsea auf einem aus Sicht des Vereins unbefriedigenden vierten Platz. Mit der Meisterschaft haben die Blues – auch wegen Liverpools Rekord-Saison – schon lange nichts mehr zu tun.
Mit 34 Gegentoren in 25 Spielen hat Chelsea die schlechteste Defensive unter den Topmannschaften der Premier League. Selbst Manchester United, das sich aktuell nicht einmal für Europa qualifizieren würde, hat nur 29 Gegentore kassiert.
Ein Grund dafür sind auch die schwachen Leistungen von Kepa. Zwar hat der Schlussmann immer noch Weltklasse-Paraden drauf. Doch die Anzahl an haltbaren Schüssen, die Kepa durchrutschten, fällt in dieser Saison deutlich höher aus.
Zu hoch für Lampard, der Kepa vor dem vergangenen Ligaspiel gegen Leicester City auf die Bank beorderte.
80 Millionen auf der Chelsea-Bank
Lampard begründete seine Entscheidung: "Du musst in diesem Job jeden Tag und jede Woche Entscheidungen treffen. Keine davon ist einfach. Wenn es um die Position des Torhüters geht, hat dieser ein bisschen mehr Kredit als andere Spieler, ein bisschen mehr Zeit. Vor allem, wenn es um deine eigentlich designierte Nummer eins geht. Aber das kann nicht ewig so bleiben. Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben." Deutliche Worte in Richtung Kepa.
Ersetzt wurde der Stammtorwart durch Willy Caballero. Einen bestenfalls soliden Torhüter, der 2016 das letzte Mal regelmäßig spielte und mit 38 Jahren keine Option für die Zukunft darstellt.
Ob Kepa noch eine Zukunft auf Chelsea hat, soll sich im Sommer entscheiden. Laut Mirror hat Lampard genug gesehen und würde den Keeper im Sommer gerne verkaufen und durch Burnleys Nick Pope oder Vicente Guaita von Crystal Palace ersetzen.
Findet Kepa wieder zurück in die Spur? Eine kurzfristige Rückkehr ins Chelsea-Tor ist nicht ausgeschlossen, denn auch Ersatzmann Willy Caballero bekleckerte sich beim Remis gegen Leicester nicht mit Ruhm. Es könnte also durchaus sein, das Lampard den Spanier bei guter Trainingsleistung schon für das kommende Spiel gegen Manchester United am 17. Februar wieder in die Startelf beordert.
Winkt der doppelte Bankplatz?
Für Kepa selbst kommt die Formkrise zum ungünstigsten Zeitpunkt, schließlich steht im Sommer die Europameisterschaft auf dem Plan. Momentan ist Kepa unter Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique noch die Nummer Eins. Mit David de Gea von Manchester United steht aber ein starker Konkurrent bereit, der diesen Posten jederzeit wieder übernehmen könnte.
De Gea war bis zu Kepas Übernahme 2019 langjährige Stammtorhüter der "Furia Roja". Sollte Kepa längerfristig auf der Bank sitzen, wird dieser Tausch wohl wieder rückgängig gemacht.
Ein kurzfristiger Wechsel, um woanders sicher Spielzeit zu bekommen ist ausgeschlossen. Das Transferfenster schloss Ende Januar.
Nun liegt es an Kepa selbst, sich durch Leistung anzubieten, um nicht als einer der teuersten Reservisten in der Fußball-Geschichte zu enden.