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Jürgen Klopp: Ich musste gute Freunde vor die Tür setzen

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Jürgen Klopp: Ich musste gute Freunde vor die Tür setzen

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Klopp: Musste Freunde ausbooten

In einem Podcast eines Radiosenders gibt Jürgen Klopp Einblick in seine Arbeit. Der Liverpool-Coach erklärt auch, welcher Star ihn sprachlos machte.
Wegen der Klub-WM schickte der FC Liverpool im Carabao-Cup eine B-Elf aufs Feld. Priorität hat die Klub-WM. Ein Journalist fragt genauer nach und verheddert sich in einer Frage.
In einem Podcast eines Radiosenders gibt Jürgen Klopp Einblick in seine Arbeit. Der Liverpool-Coach erklärt auch, welcher Star ihn sprachlos machte.

Sportlich läuft derzeit alles rund für Jürgen Klopp: In der englischen Premier League thront sein FC Liverpool souverän an der Tabellenspitze, in der Champions League steht die Mannschaft im Achtelfinale, am Samstag winkt im Finale der Klub-WM gegen Flamengo der nächste Titel (Klub-WM, Finale: FC Liverpool - Flamengo Rio de Janeiro, ab 18.30 Uhr im SPORT1-LIVETICKER).

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Ein dankbarer Zeitpunkt für Klopp, seinen Fans ein paar tiefere Einblicke zu gewähren. Für die Hörer des britischen BBC Radio 5 sprach der 52-Jährige in einem längeren Interview über Vorzüge und Nachteile seines Jobs, wie er seinen Spielern unangenehme Entscheidungen beibringt und bei welchem Star es dem oft so redseligen Klopp die Sprache verschlug.

SPORT1 fasst die spannendsten Aussagen zusammen:

- Klopp: Job des Fußball-Trainers hat auch Schattenseiten

Seine Arbeit bei Liverpool genießt Klopp. Doch bringt die Popularität auch ihre Nachteile mit sich.

"Er (der Trainer-Job; Anm. d. Red.) bezahlt meine Rechnungen, aber jederzeit unter öffentlicher Beobachtung zu sein, ist nicht schön. Der erste Schluck aus dem Bierglas und schon bist du live auf Social Media", schildert der Ex-BVB-Coach seine Erfahrungen.

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Doch er weiß sich zu wehren: "Ich habe kein Problem damit, Leuten zu sagen, dass Sie meine Privatsphäre respektieren sollen."

- Titelsammlung soll größer werden

Bei seinen Spielern achtet Klopp unterdessen genau darauf, wie jeder Einzelne mit dem Erfolg umgeht. Nach dem Sieg in der Champions League sei allerdings keiner seiner Akteure zufrieden und satt gewesen. Was auch an der ambitionierten Zielsetzung der Verantwortlichen liegt.

"Die bewusste Entscheidung mit den Jungs war, dass Du als Liverpool-Spieler nicht nur einen Titel gewinnen willst. Es geht darum, grundsätzlich zu gewinnen und es gibt keine Grenzen", erklärt Klopp.

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Deshalb sei nach dem Gewinn der Königsklasse im Sommer der Fokus schnell wieder auf kommende Aufgaben gerichtet worden. "Der Moment, in dem wir es geschafft haben, war wichtig - aber wir hatten nicht das Gefühl, dass nun alles vollbracht ist", sagt Klopp.

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Die größte sportliche Überraschung in seiner Zeit an der Anfield Road war für Klopp übrigens die Entwicklung eines Youngsters. "Ich kenne Trent Alexander-Arnold, seit er 17 Jahre alt war", sagt Klopp über seinen Außenverteidiger, "er war ein großes Talent, aber wir waren uns nicht sicher, ob er körperlich mithalten kann."

Doch Alexander-Arnold wischte die anfänglichen Zweifel weg, inzwischen ist er unumstrittener Stammspieler beim aktuellen Spitzenreiter der Premier League. "Mittlerweile ist er eine Maschine - er hat mich total überrascht", gibt Klopp zu, den Werdegang so nicht erwartet zu haben. 

- Unangenehme Entscheidungen in Mainz

Trotz des sportlichen Höhenflugs muss Liverpools Teammanager auch immer wieder unangenehme Entscheidungen treffen und diese den Spielern mit dem gebotenen Fingerspitzengefühl beibringen. Gerade, wenn im Kader kein Platz mehr für den einen oder anderen Fußballer bleibt.

"Ich sperre sie ja nicht in einen dunklen Raum und lasse sie dort. Ihre Zukunft ist immer noch vielversprechend", ist Klopp sicher, dass sich für die bei den Reds aussortierten Profis bei anderen Klubs Möglichkeiten auftun.

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Das sei zu Mainzer Zeiten in der 2. Liga anders gewesen: "Als ich ein sehr junger Trainer war und ich wusste, dass meine Spieler nicht besonders viel verdienen, musste ich einigen meiner besten Freunde beibringen, dass sie keinen neuen Vertrag bekommen werden und ich nicht wüsste, wie es mit ihnen weitergeht." Klopp war 2001 von einem Tag auf den anderen vom Spieler zum Trainer befördert worden - was ihn menschlich teils in schwierige Situationen gebracht hatte.

Beim potenten Champions-League-Sieger aus Liverpool ist die Lage nun natürlich anders: "Ich setze die Spieler nicht auf die Straße, sie werden einen anderen Klub finden."

- Klopp hält Kontakt zu allen alten Schützlingen bei BVB und Co.

Den weiteren Weg seiner ehemaligen Schützlinge verfolgt der Erfolgstrainer. "All meine ehemaligen Spieler haben meine Nummer und wir bleiben in Kontakt", sagt der frühere Bundesliga-Coach.

Allerdings habe die persönliche Verbundenheit auch ihre Grenzen. "Ich unterstütze sie weiter, bis zu dem Moment, wo wir gegeneinander spielen", macht Klopp eine kleine Einschränkung, "aber wenn wir 5:1 gewinnen, ziehe ich es vor, dass einer meiner Ex-Spieler den Gegentreffer erzielt."

Mit seinen früheren Zöglingen sei es "wie mit einer Familie, man ist für immer befreundet." 

- Boris Becker machte Klopp sprachlos

Klopp ist seit seinen Anfangszeiten als Trainer in Mainz als äußerst kommunikativ bekannt. Der gebürtige Schwabe ist nicht auf den Mund gefallen, doch bei einem Star verschlug es ihm völlig die Sprache: Tennis-Idol Boris Becker. 

"Boris ist in der gleichen Altersklasse wie ich und er ist mein Held. Als er mit 17 Jahren 1985 seinen ersten Wimbledon-Titel gewonnen hat, war das auch einer der besten Tage in meinem Leben."

Ein Treffen mit der deutschen Sportlegende war stets Klopps Traum - und der wurde auch wahr. Doch Beckers Aura ließ den Liverpool-Coach verstummen. "Meine Frau und seine Ex-Frau haben ein Treffen organisiert. In dem Moment konnte ich einfach nicht sprechen, was man sich bei mir kaum vorstellen kann", erzählt Klopp von der Begegnung. "Ich wusste immer, dass wir wirklich gute Freunde sein könnten - und an diesem Abend haben wir uns auch wie solche verhalten."