Mesut Özil lässt sich den Trubel um seine Person nicht anmerken. Ganz im Gegenteil: Er flachst mit seinen Kollegen herum, lächelt entspannt in die Kameras und schreibt fleißig Autogramme.
So geht es für Özil weiter
Im Trainingslager des FC Arsenal in Singapur geht es ihm gut - mehr als 10.000 Kilometer entfernt von dem Land, in dem eine unaufhörliche Debatte über ihn, sein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft tobt, wo DFB-Präsident Grindel inzwischen zwar Fehler eingeräumt, aber rassistische Anschuldigungen zurückgewiesen hat. Hier kann Özil Kraft tanken. Den Gunners sei Dank.
"Wir sind glücklich, dass Mesut wieder bei uns ist. Wir werden alles tun, damit er sich gut fühlt, gut trainiert und mit Selbstvertrauen in die Saison geht, weil er einer der Schlüsselspieler ist", sagt Arsenal-Torwart Petr Cech.
"Er ist ein besonderer Spieler, der immer den Unterschied ausmachen kann. Ich stehe natürlich hinter ihm", meint Shkodran Mustafi.
Arsenal will wie eine Familie für Özil sein
Doch nicht nur seine Mitspieler haben Özil mit offenen Armen empfangen. Neu-Coach Unai Emery, der nach 22 Jahren die Nachfolge von Arsene Wenger antrat, hilft dem Spielmacher, sich wieder voll auf das Sportliche zu konzentrieren.
"Normalität ist das Beste für ihn. Das ist eine sehr, sehr persönliche Sache, in der ich ihn unterstützen will", verspricht Emery. Der Spanier möchte Özil "das Gefühl geben, dass er bei uns zu Hause ist, wie in einer Familie".
Erst Rückennummer, jetzt Kapitänsbinde?
Dafür hat ihm der Klub nach dem Abgang von Jack Wilshere zu West Ham United auch seine Lieblingsnummer 10 gegeben. Englische Medien spekulieren sogar, Emery könnte den Linksfuß zum neuen Kapitän ernennen.
Eigentlich trägt bei den Gunners Laurent Koscielny die Binde, der 32 Jahre alte Franzose fehlt aber wegen einer Achillessehnenverletzung mindestens bis Dezember. "Mesut hat das Zeug zum Kapitän", sagt Cech. "Er zählt zu den erfahrensten Spielern und jeder respektiert ihn."
Tests mit Özil LIVE auf SPORT1
Emery geht es in erster Linie aber darum, dass sich Özil nicht von seinen Problemen in Deutschland beeinflussen lässt. Die Premier League startet für sein Team bereits am 12. August - mit einem echten Kracher gegen Meister Manchester City. (Der Spielplan der Premier League im Überblick)
Özil wird aber auch schon zuvor im Einsatz sein. Weil er aus freien Stücken bereits drei Tage vor dem Ende seines Urlaubs zu den Gunners stieß, plant Emery schon für das Duell mit Thomas Tuchels Paris Saint-Germain beim International Champions Cup am Samstag (ab 13.30 Uhr LIVE im Free-TV auf SPORT1) mit ihm. Beim Gradmesser am Donnerstagnachmittag gegen Atletico Madrid (13.30 Uhr) steht der 29-Jährige dagegen noch nicht im Kader.
Außerdem testen die Londoner noch am kommenden Mittwoch gegen Stadtrivale Chelsea (ab 21 Uhr LIVE im Free-TV auf SPORT1).
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