Die ehemalige Mannschaftsärztin des FC Chelsea, Eva Carneiro, fühlt sich nach dem Freispruch für Jose Mourinho vom englischen Fußballverband (FA) übergangen.
Ex-Chelsea-Ärztin sauer auf Verband
Eva Carneiro kritisiert den englischen Verband nach dem Freispruch für Jose Mourinho. Die ehemalige Chelsea-Ärztin fühlt sich übergangen - nicht zum ersten Mal.
Eva Carneiro und Jose Mourinho
© Imago
Eva Carneiro kritisiert den englischen Verband nach dem Freispruch für Jose Mourinho. Die ehemalige Chelsea-Ärztin fühlt sich übergangen - nicht zum ersten Mal.
"Ich wurde zu keinen Zeitpunkt von der FA gebeten, zu der Sache Stellung zu beziehen", bemängelte Carneiro in einem Statement.
Der Verband hatte den Coach des FC Chelsea am Mittwoch vom Vorwurf sexistischer und diskrimierender Aussagen gegenüber der Medizinierin freigesprochen. Im Falle einer Verurteilung hätte Mourinho eine Sperre von mindestens fünf Spielen erwartet.
Nach ausführlicher Prüfung des Video-Materials sei man zu dem Schluss gekommen, "dass die verwendeten Worte im Rahmen der FA-Regularien keine diskriminierenden Aussagen darstellen", hieß es in einer Mitteilung des Verbands.
FA-Vorstandsmitglied unterstützt Carneiro
Zuspruch für ihre Kritik bekam Carneiro von Vorstandsmitglied Heather Rabbatts, die den Umgang mit der mittlerweile zurückgetretenen Teamärztin als "schwer enttäuschend" bezeichnete und ebenfalls bemängelte, dass keine Zeugenaussagen aufgenommen wurden.
Für Carneiro war es nicht die erste negative Erfahrung mit dem Verband. "Im letzten Jahr hatte ich ein ähnliches Erlebnis beim Spiel gegen West Ham verbal beleidigt wurde", sagte Carneiro. Auch damals sei sie nicht um eine Stellungnahme gebeten worden.
Der Streit zwischen Chelseas Teammanager und der Medizinerin hatte sich während des Ligaspiels der Blues am 8. August gegen Swansea City (2:2) entzündet.
Mourinho: Carneiros Verhalten "naiv"
Carneiro war auf Bitten des Schiedsrichters auf den Platz geeilt, um den offenbar verletzten Chelsea-Profi Eden Hazard zu betreuen. Mourinho hatte ihr Verhalten vor Medienvertretern als "naiv" gebrandmarkt, weil sein Team nach dem Platzverweis gegen Torhüter Thibaut Courtois in der Folge mit neun Mann weiterspielen musste.
Aufnahmen zeigten, wie Mourinho lautstark in Richtung Carneiro schimpfte. "Ob Zeugwart, Arzt oder Sekretär - wenn du auf der Bank bist, musst du das Spiel verstehen", sagte er nach dem Spiel.
Wenig später wurde zudem bekannt, dass Carneiro auch Sexismus-Vorwürfe erhob und dem Star-Coach vorwarf, sie massiv beleidigt zu haben.