Der brasilianische Superstar Neymar von Frankreichs Meister Paris St. Germain hat sich nach seinem Ausraster samt Platzverweis selbstkritisch geäußert.
Ausraster: Neymar entschuldigt sich
"Der Typ war ein Dummkopf. Aber ich habe mich auch wie ein Dummkopf verhalten, weil ich mich darauf eingelassen habe", schrieb Neymar bei Instagram zu seiner Auseinandersetzung mit Alvaro Gonzalez von Olympique Marseille.
Neymar hatte Gonzalez am Sonntag in der Nachspielzeit der Partie gegen OM (0:1) gegen den Hinterkopf geschlagen und dafür Rot gesehen. Später schrieb der Südamerikaner bei Twitter, dass ihn der Gegenspieler rassistisch beleidigt habe. Insgesamt gab es fünf Platzverweise.
Gonzalez und Neymar drohen lange Sperren
Laut des französischen Senders RMC Sport droht Neymar eine Sperre von bis zu sieben Pflichtspielen. Diese Strafe gibt die LFP Disziplinar-Kommission bei einem Angriff maximal vor, wenn der Ball nicht im Spiel ist. Wird die Rote Karte als Grund für versuchte Körperverletzung gewertet, wäre die Sperre maximal sechs Spiele.
Die Kommission trifft sich am Mittwoch und berät über die Sanktionen. Dabei könnte eine Untersuchung wegen des angeblichen rassistischen Vorfalls eingeleitet werden. Wird eine rassistische Beleidigung bewiesen, droht Gonzalez eine Sperre von bis zu zehn Spielen. Die Entscheidung über mögliche Sanktionen wird vermutlich erst in der kommenden Woche fallen, das nächste PSG-Spiel gegen Metz am Mittwoch wird Neymar aber auf jeden Fall verpassen.
"Ich dachte, ich könne nicht gehen, ohne etwas zu tun, weil mir klar wurde, dass die Verantwortlichen nichts tun, die Tatsache nicht bemerken oder ignorieren würden", so Neymar: "In unserem Sport sind Aggressionen, Beleidigungen und Flüche Teil des Spiels, des Streits. Ich verstehe diesen Kerl teilweise, alles ist Teil des Spiels, aber Rassismus und Intoleranz sind inakzeptabel."
Neymar hofft auf Strafe für Gonzalez
Weiter schrieb Neymar: "Hätte ich es ignorieren sollen? Ich weiß es noch nicht. Heute, mit kühlem Kopf, würde ich Ja sagen. Aber in dem Moment haben meine Teamkollegen und ich die Schiedsrichter um Hilfe gebeten und wurden ignoriert."
Er werde die fällige Strafe akzeptieren, schrieb Neymar, er hoffe aber gleichzeitig, dass auch Gonzalez büßen müsse. "Rassismus existiert. Er existiert. Aber wir müssen ihn stoppen. Nie mehr. Genug!", stellte Neymar klar. "Alvaro Gonzalez ist kein Rassist", teilte Marseille in einem Statement mit. "Das wissen wir durch sein tägliches Verhalten seit er zum Klub gekommen ist."