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Jese Rodriguez: Vom Hoffnungsträger bei Real Madrid zum PSG-Flop

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Jese Rodriguez: Vom Hoffnungsträger bei Real Madrid zum PSG-Flop

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Der tiefe Fall des Jese Rodriguez

Jese Rodriguez galt in Madrid lange als Erbe von Cristiano Ronaldo. Heute ist der Angreifer bei PSG ein Ladenhüter. Mit 25 Jahren steht er am Scheideweg.
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© Getty Images
Filip Knopp
Jese Rodriguez galt in Madrid lange als Erbe von Cristiano Ronaldo. Heute ist der Angreifer bei PSG ein Ladenhüter. Mit 25 Jahren steht er am Scheideweg.

Auf Twitter macht dieser Tage ein Beitrag eines Users die Runde, der einen fast schon märchenhaften Karriereverlauf zeichnet: Über die Stationen Stoke City und Paris Saint-Germain zu Real Madrid, dem prestigeträchtigsten Klub der Welt.

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Ein Werdegang, für den man jedem Fußballer auf die Schulter klopfen könnte.

Dieser Beitrag bezieht sich auf Jese Rodriguez. Die Realität spiegelt er allerdings nicht wider. Tatsächlich ist der Verlauf genau umgekehrt. Seit seiner Unterschrift im Sommer 2016 bei PSG ging es für den Offensiv-Allrounder nur noch bergab.

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"Nach zehn Jahren war es an der Zeit, eine Veränderung vorzunehmen", erklärte Jese, für 25 Millionen Euro an die Seine transferiert, seinen Abschied aus Madrid. Eine Veränderung, wie er sie in der Folge erleben sollte, wird er bei dieser Aussage aber sicher nicht im Kopf gehabt haben.

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PSG, Las Palmas, Stoke: Nirgendwo kann Jese überzeugen

Weil Jese im Pariser Starensemble keinen Stammplatz ergattern konnte, ließ er sich nach nur einer halben Saison an seinen Heimatklub UD Las Palmas verleihen.

Dort erhielt er zwar reichlich Spielpraxis, blieb mit drei Treffern in 16 Einsätzen aber deutlich unter den Erwartungen. Das Team von den Kanaren machte keine Anstalten, die Leihe zu verlängern oder Jese fest zu verpflichten. Stattdessen schob PSG ihn wieder ab - nach England, zu Stoke City. Dort lief es aber noch schlechter. 615 Spielminuten verteilt auf 13 Einsätze.

Glänzen konnte Jese einzig bei seinem Premier-League-Debüt, als er gegen Arsenal den Siegtreffer zum 1:0 erzielte. Sein erster und einziger Torerfolg für Stoke. Zwischenzeitlich lief der Rechtsfuß sogar für die Reservemannschaft auf - vor 60 Zuschauern.

Tuchel holt lieber Choupo-Moting

Auch die "Potters" sahen davon ab, Jese weiterhin bei sich zu beschäftigen. Zur Vorbereitung auf die laufende Saison musste er deshalb wieder in Paris aufkreuzen. Dort, wo ihn spätestens nach der Transfer-Offensive im Sommer 2017 längst keiner mehr braucht - obwohl Jese sich selbst im Juli kämpferisch gab.

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"Ich will dem Trainer zeigen, wozu ich fähig bin und wieder der Alte werden - oder sogar besser", sagte der 25-Jährige der Marca.

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PSG-Coach Thomas Tuchel setzt aber nicht auf den Angreifer, verpflichtete unmittelbar vor dem Ablauf der Transferfrist von Stoke sogar lieber seinen ehemaligen Mainzer Schützling Eric Maxim Choupo-Moting, anstatt Jese eine Chance zu geben.

Den Spanier zählen die Franzosen offiziell nicht zu ihrem Aufgebot, für die Champions League wurde er dementsprechend ebenso wenig gemeldet. Ein geplanter Last-Minute-Wechsel Jeses innerhalb Frankreichs zum FC Nantes platzte.

Wechsel zu Nantes geplatzt

Nantes wollte Verteidiger Diego Carlos für zehn Millionen Euro an Zenit St. Petersburg verkaufen, um sich Jese leisten zu können. Ohne Erfolg. 

Dass Jese mittlerweile bereit ist, einem französischen Provinzklub ohne reelle Titelchance zuzusagen, verdeutlicht seinen tiefen Fall.

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Anfang 2014 deutete der damals 21-Jährige noch an, dass aus ihm ein ganz Großer werden könnte. Er hatte einen Stammplatz unter Carlo Ancelotti. Sammelte 14 Scorerpunkte innerhalb von 1165 Spielminuten. Posierte schon mit dem Goldenen Ball, den sein damaliger Mitspieler Cristiano Ronaldo gewonnen hatte.

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Ein Zweikampf mit Kolasinac veränderte alles

Als er das Foto mit der berüchtigten Trophäe auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlichte, stellten etliche Anhänger und Zeitungen ihm den Gewinn des Weltfußballer-Titels in Aussicht. Mit einem Augenzwinkern hatten sie das nicht gemeint. Jese galt zu jener Zeit als Reals bester Jugendexport seit Raul.

Zügig erlebte der Gehypte aber den schwärzesten Tag seiner Karriere. Am 18. März 2014 zog er sich bei einem Zweikampf mit Sead Kolasinac im Champions-League-Achtelfinale gegen Schalke 04 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu.

Zu seiner alten Top-Form hat er nach seiner Genesung nie zurückgefunden - bis heute. Das liegt allen voran auch an seinen Problemen abseits des Platzes, die sich bei Stoke zuspitzten. Die Engländer stellten Jese frei, damit er für eine längere Zeit zu seinem schwer kranken Sohn Nyan nach Gran Canaria reisen konnte.

Lebensstil? Fragwürdig

Ex-Freundin Aurah Ruiz, die Mutter des kleinen Jungen, hatte Jese immer wieder in aller Öffentlichkeit Vorwürfe gemacht: Er würde lieber mit Freunden um die Häuser ziehen, sündhaft teure Kleidung einkaufen und sich nicht für seinen Sohn interessieren.

Jese wies diese Vorwürfe entschieden zurück. Allerdings hatten sie ihm auch schon in Madrid immer wieder angekreidet, sich zu wenig auf den Fußball zu konzentrieren. Mit seinem Hobby, Latinsongs zu schreiben und diese an der Seite von leicht bekleideten Frauen zu performen, machte er sich schnell einen Namen als Poser.

Sein einstiger Trainer bei Real, Zinedine Zidane, glaubte trotzt allem an seine fußballerischen Fähigkeiten. "Jese kann eine große Rolle bei uns spielen, wenn er hart arbeitet", sagte der Franzose noch im Frühling 2016. Der Reservist aber war zu ungeduldig. Er wollte nicht mehr von der Real-Bank kommen.

Im Vergleich zu Jeses Optionen von heute, wäre diese vermutlich die beste.

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