Toni Kroos ist seit Jahren nicht wegzudenken bei Real Madrid. Satte 14 Titel hat der Nationalspieler mit den Königlichen seit 2014 als Stammspieler gewonnen.
Kroos: So lief FCB-Gehaltsgespräch
Wenn es nach zwei ehemaligen Verantwortlichen des FC Bayern gegangen wäre, dann hätte Kroos jedoch nie das weiße Trikot angezogen: Matthias Sammer und Uli Hoeneß.
Das Duo wollte 2014 den frischgebackenen Weltmeister unbedingt zu einer Vertragsverlängerung beim Rekordmeister bringen.
Nach einem Spiel wurde Hoeneß, damals noch als Präsident im Amt, gegenüber Kroos deshalb sehr deutlich. Das verriet der Real-Star in einer neuen Folge seines Podcasts "Einfach mal Luppen", den er gemeinsam mit Bruder Felix aufnimmt.
Hoeneß attackierte Kroos-Berater
"Herr Hoeneß kam damals zu mir und meinte, was mein Berater fordert, ist eine Frechheit", verriet der Mittelfeldspieler. "Ich habe ihm gesagt: Das mag ihre Meinung sein. Aber das fordern wir und nicht mein Berater."
Der vierfache Champions-League-Sieger mutmaßte nun auch über die Intention von Hoeneß bei dieser Aussage. "Ich glaube, er wollte einfach hören, ob das der Toni fordert oder ob der Berater das will."
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Der Mann, der die Verhandlungen von Toni Kroos und Felix Kroos seit mehr als zehn Jahren übernimmt und damals gemeint war, ist Volker Struth. Er stellte im Podcast klar: "Toni wäre kein Topverdiener bei Bayern geworden bei unserer Forderung und nicht unter den ersten Fünf gewesen. Es war eine marktgerechte Forderung."
Matthias Sammer, damals Sportdirektor beim Rekordmeister, sah das aber anders und war auch nicht zur Zahlung des Gehalts bereit. Er versuchte ebenfalls die Forderungen zu drücken. "Wir haben ein super Verhältnis zu ihm. Aber es wurde am Telefon sehr emotional als wir angedeutet haben, was wir nach der WM vorhaben", erinnert sich Struth. "Es war wie ein Kopf-an-Kopf am Telefon."
Der Deal zur Vertragsverlängerung scheiterte schließlich und so wechselte Kroos 2014 ein Jahr vor Ende seines Vertrages beim FC Bayern für nur 25 Millionen Euro nach Spanien.
Kroos kritisiert Ablöse-Wahnsinn
Damit ist der Stratege weit entfernt von den hohen Ablösen vieler anderer Stars wie Neymar. Der Brasilianer ging 2017 für 222 Millionen Euro von Barca zu Paris Saint-Germain. Er ist damit der teuerste Fußballer der Geschichte. (Spielplan und Ergebnisse von La Liga)
"Nirgends war der Aufschrei über diese Summe so groß wie in Deutschland. Klar ist das viel Geld, aber wenn ein Scheich meint, so viel Geld auf den Tisch zu legen, dann ist es ihm überlassen. Wenn es der Markt hergibt, ist das eben so", versteht Struth die Kritik an diesen Summen nicht. "Wenn ein Investor, der so viel Geld auf dem Konto hat und Neymar auf dem Platz herumlaufen sehen will, das zahlt, dann tut er damit keinem weh."
Toni Kroos hat mit dem Rekordtransfer ebenso kein Problem. Ihn stört eine andere Entwicklung auf dem Transfermarkt viel mehr. "Ich habe das Gefühl, dass auf einmal maximal mittelmäßige Spieler für 40, 50 Millionen Euro gewechselt sind. Jeder war auf einmal 30 Millionen Euro teurer und es war extrem unverhältnismäßig", so der Madrilene.