Josep Maria Bartomeu wird nun doch als Präsident des FC Barcelona zurücktreten. Das gab der Klub am Dienstagabend bekannt.
Barca-Präsident tritt doch zurück
"Es war mir eine Ehre, dem Verein zu dienen. In diesen Jahren habe ich als Direktor und Präsident versucht, diese Position mit Respekt, Verantwortung und Ehrlichkeit zu erfüllen", erklärte der 57-Jährige auf einer Pressekonferenz wenige Minuten später.
Diese nutzte er auch für einen Frontalangriff auf die Medien: "Wir haben grausame Beleidigungen von den Medien erhalten, die über das Zulässige hinausgegangen sind."
Mit Bartomeu legten auch alle anderen Aufsichtsratsmitglieder des spanischen Traditionsklubs ihre Ämter nieder. Das ist das Ergebnis einer Präsidiumssitzung.
Am Montag hatte es noch danach ausgesehen, dass Bartomeu vorerst Barca-Boss bleibt. Für 1. und 2. November war ein von der Opposition organisiertes Misstrauensvotum gegen den Vorstand geplant gewesen.
Barca verliert Clásico gegen Real
In den vergangenen Jahren wurde der Gegenwind für Bartomeu immer größer. Er war in mehrere Skandale verwickelt, unter anderem soll ein von ihm beauftragtes Unternehmen Spieler und Funktionäre via Social Media diffamiert haben.
Zudem wird er für die schlechten wirtschaftlichen Zahlen der Blaugrana verantwortlich gemacht. Gegen diesen Kritikpunkt wehrte sich Bartomeu auf der PK: "Wir sind der beste Verein der Welt im Sponsoring, ohne den Preis für Dauerkarten seit 2011 zu erhöhen."
Unter anderem galt auch Lionel Messi als einer der größten Gegner des Spaniers. Bartomeu hatte das Amt 2014 übernommen. In den letzten Jahren lief es auch sportlich nicht mehr so rund wie zuvor. Trauriger Tiefpunkt war das 2:8 gegen den FC Bayern in der Champions League beim Final Eight in Lissabon 2020.
Bartomeu verrät: Barcelona will an Superliga teilnehmen
Barca hatte am vergangenen Samstag den Clásico gegen Real Madrid verloren. Am Mittwoch steht der Kracher in der Champions League bei Juventus Turin an.
So ganz nebenbei verkündete Bartomeu auch, dass Barca zugestimmt habe, an einer neuen European Super League teilzunehmen. Die finale Entscheidung darüber soll bei einer Abstimmung der Vereinsmitglieder fallen.