Die als "Barcagate" in die Schlagzeilen geratene Social-Media-Affäre rund um den FC Barcelona schlägt weiterhin hohe Wellen.
"Barcagate" schlägt hohe Wellen
Nachdem der spanische Radiosender Cadena Ser berichtet hatte, dass eine vom Verein beauftragte Firma in den sozialen Netzwerken aktuelle und ehemalige Spieler sowie andere Personen aus dem Umfeld des Klubs diffamiert habe, hat Präsident Josep Maria Bartomeu dies inzwischen eingeräumt.
"Wir können bestätigen, dass ein Account dieser Firma negative Kommentare abgesetzt hat. Daher haben wir heute Morgen den Vertrag mit dieser Firma aufgelöst", sagte Bartomeu bei einer Veranstaltung am Dienstag.
Noch am Montag hatte Barca in einer Pressemitteilung die Zusammenarbeit mit "I3 Ventures" zwar bestätigt, dabei aber noch dementiert, dass das argentinische Unternehmen in Verbindung mit den Hetz-Accounts stehe.
Bartomeu und Co. unter Druck
Nachdem Cadena Ser Unterlagen vorlegte, die den Zusammenhang nachwiesen, gerieten Bartomeu und Co. neuerlich unter Druck.
Der Barca-Präsident betonte jedoch, die Firma sei zwar beauftragt worden, die sozialen Medien zu beobachten - dementierte aber zugleich, dass der Verein hinter der Hetzkampagne stehe: "Auf die Frage, ob wir den Auftrag gegeben haben, Personen oder Einrichtungen über die sozialen Medien zu diffamieren, lautet die Antwort: Nein! Und wir werden gegen jeden vorgehen, der uns das vorwirft."
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Die Aufregung in Reihen der Katalanen ist dennoch groß.
Messi: "Wirklich seltsam"
So groß, dass Bartomeu am Dienstagabend zunächst in einem Gespräch mit dem Mannschaftsrat um die ebenfalls in den sozialen Netzwerken beleidigten Lionel Messi und Gerard Piqué versuchte, die Wogen zu glätten.
"Der Präsident hat uns die gleichen Dinge gesagt, die er auf der Pressekonferenz gesagt hat", sagte Kapitän Messi in einem Interview mit der Mundo Deportivo: "Ich finde es wirklich seltsam, dass so etwas passiert ist. Aber sie sagten auch, dass es Beweise geben würde. Wir werden abwarten müssen, ob das wahr ist oder nicht. Wir können nicht viel sagen. Wir müssen abwarten und sehen, was mit uns passiert."
Für Freitag ist zudem eine Zusammenkunft des Präsidiums geplant: Dabei will Bartomeu gemeinsam mit seinen vier Vizepräsidenten und Geschäftsführer Òscar Grau die aktuelle Lage analysieren.
Besonders pikant: Laut Onda Cero soll bei "I3 Ventures" neben Kampagnen gegen aktuelle Spieler wie Messi und Piqué sowie ehemalige Vereinsgrößen wie Xavi, Carles Puyol oder Ex-Trainer Pep Guardiola auch ein Plan vorgelegen haben, Víctor Font öffentlich zu diffamieren.
Font will 2021 bei der Wahl des neuen Barca-Präsidenten antreten - als Gegenkandidat zum aktuellen Vereinsboss Bartomeu.