Nationaltrainer Spaniens, Chefcoach von Real Madrid und am Ende arbeitslos - Julen Lopetegui hat ein turbulentes Jahr hinter sich.
Lopetegui erklärt turbulentes Jahr
Jetzt hat der Ende Oktober bei Real entlassene Lopetegui einen Einblick in seine emotionale Achterbahnfahrt gegeben.
Lopetegui: Entlassung "sehr unfair"
Vor allem das Aus als spanischer Nationaltrainer zwei Tage vor Beginn der WM in Russland hat den 52-Jährigen schwer getroffen. "Es war ein sehr harter Moment, den ich nie vergessen werde, weil es eine Überraschung war. Ich hatte das Gefühl, dass es sehr unfair war", sagte Lopetegui der BBC.
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Nachdem unmittelbar vor der WM bekannt geworden war, dass Lopetegui nach der WM Real Madrid übernehmen sollte, hatte der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales die WM-Ziele in Gefahr gesehen und Lopetegui entlassen.
"Die Spieler waren fantastisch. Nachdem ich ihnen davon erzählt habe, hatten wir unsere beste Trainingseinheit in unserer dreiwöchigen Vorbereitung. Wir waren sehr glücklich, aber am Ende hat der Präsident die Entscheidung getroffen", sagte Lopetegui.
Nur einem Tag nach seinem Aus als Coach der "Furia Roja" wurde Lopetegui bei seinem neuen Klub vorgestellt.
Aus bei Real Madrid nach Clasico-Pleite
"Ich hatte nicht geschlafen. Ich wusste nicht, wo ich war. An einem Tag war ich noch in Russland und trainierte für die WM, am nächsten Tag war ich im Santiago Bernabeu mit einem neuen Team", erklärte der Spanier, der bei seiner Präsentation mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Es ging sehr schnell, es war schwer, das alles aufzunehmen und die Emotionen waren hoch."
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Mit Real legte er zunächst einen guten Saisonstart hin, doch nach einer 1:5-Klatsche im Clasico beim FC Barcelona, dem fünften sieglosen La-Liga-Spiel in Serie, war für Lopetegui schon wieder Schluss bei den Madrilenen.
Lopetegui: Zu wenig Zeit bei Real
"Ich hatte keine Zeit - so kann ich es am besten erklären", sagt Lopetegui rückblickend. "Ich würde niemals ein schlechtes Wort über Real Madrid verlieren. Diesen Klub zu trainieren, ist eine fantastische Erfahrung für jeden Trainer. Ich hätte gehofft, dass ich mehr Zeit gehabt hätte, aber ich muss nach vorne schauen."
In Zukunft strebe er ein Engagement in einer europäischen Topliga an, vor allem die Premier League hat es ihm offenbar angetan. "England ist eine fantastische Liga", schwärmte Lopetegui. "Wenn du ein Spiel in England anschaust, kannst du die Atmosphäre spüren, der Respekt für die Spieler und die Trainer, das ist sehr wichtig. Ich möchte das spüren."