Home>Int. Fußball>

Eredivisie abgebrochen: Klubs laufen Sturm, Klagewelle droht

Int. Fußball>

Eredivisie abgebrochen: Klubs laufen Sturm, Klagewelle droht

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Wut in Holland nach Saisonabbruch

Der niederländische Verband entscheidet sich für einen Abbruch der Saison. Die Wertung der Spielzeit sorgt aber für Aufregung, eine Klagewelle droht.
Nachdem die niederländische Regierung Großveranstaltungen bis zum 1. September verboten hatte, wurde die Saison nach einem Entschluss des niederländischen Fußball-Verbandes abgebrochen.
Der niederländische Verband entscheidet sich für einen Abbruch der Saison. Die Wertung der Spielzeit sorgt aber für Aufregung, eine Klagewelle droht.

Nach der Ankündigung der UEFA, dass die nationalen Ligen nach sportlichen Gesichtspunkten entschieden werden sollen, hat die Eredivisie als Erstes reagiert.

{ "placeholderType": "MREC" }

Und der Entschluss des niederländischen Fußball-Verbandes (KNVB) hat es in sich.

Nachdem die niederländische Regierung Großveranstaltungen bis zum 1. September verboten hatte, wurde die Saison abgebrochen.

Der KNVB vergibt Plätze für die Champions League (Ajax und Alkmaar) und die Europa League (Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven, Willem II Tilburg) nach der aktuellen Tabelle.

{ "placeholderType": "MREC" }

Allerdings gibt es weder einen Meister noch Auf- und Absteiger – und das sorgt für Wirbel.

Zweitligist schimpft: "Größte Schande"

"Das fühlt sich an wie die größte Schande aller Zeiten im niederländischen Sport", sagt Cambuur-Trainer Henk de Jong, dessen Klub es besonders hart trifft, bei dem niederländischen TV-Sender NOS.

Denn Cambuur Leeuwarden wäre als derzeit Erster der Eerste Divisie, der zweiten Liga, klarer Aufstiegskandidat und bekommt diese Chance entzogen. Cambuur lag vier Punkte vor dem zweitplatzierten de Graafschap, das auch zweitklassig bleibt, und satte elf Zähler vor dem FC Volendam.

"Was hier passiert ist, ist des Sports unwürdig", sagt de Jong. "Sie werden für diese Entscheidung verantwortlich sein, sie werden sie ihr Leben lang mit sich tragen".

{ "placeholderType": "MREC" }

Pikant: Der Großteil der Klubs hatte sich gewünscht, dass bei einem Saisonabbruch ein Auf- und Abstieg erfolgen soll.

Utrecht wütet

Beim FC Utrecht ist die Aufregung ebenfalls groß. Der dreimalige Pokalsieger verpasst durch das Ende der Spielzeit das europäische Geschäft, obwohl er aussichtsreich in Position lag.

Denn zum einen lag Utrecht als Sechster nur drei Punkte hinter dem fünftplatzierten Willem II Tilburg – und hatte ein Spiel weniger absolviert und das klar bessere Torverhältnis.

Zum anderen stand der Klub im Pokalfinale gegen das bereits für Europa qualifizierte Feyenoord und hätte sich bei einem Sieg für die Europa League qualifiziert.

Utrecht legte auch sofort Berufung gegen die Entscheidung des KNVB ein. Falls erforderlich, wird der Klub die Entscheidung bis zur höchsten Instanz anfechten, auch der Schritt zur UEFA wird nicht ausgeschlossen.

Utrechts Mehrheitsaktionär Frans van Seumeren kündigte bei NOS an, er wolle dafür die besten Rechtsanwälte des Landes engagieren. Klubchef Thijs van Es sprach von einem "schwarzen Tag für den Fußball".

{ "placeholderType": "MREC" }

Willem-Fans feiern trotz Corona auf der Straße

Das Team um Trainer John van den Brom ist überzeugt davon, dass es jedes Recht auf eine Europa-Qualifikation habe.

"Es ist für den FC Utrecht nicht hinnehmbar, dass der Pokalwettbewerb, der bis auf ein Spiel nicht ausgetragen wurde, völlig ignoriert und bei den Überlegungen, welcher Verein aus sportlichen Gründen Anspruch auf ein Europaticket hat, nicht berücksichtigt wird", teilte der Klub wird.

Das Ticket für die Gruppenphase der Europa League werde Feyenoord "auf der Grundlage der Liga-Rangliste ohne jegliche Erklärung zugesprochen".

Währenddessen ist Willem II, der von der Entscheidung des Verbandes profitiert, überglücklich. Das Problem: Laut Medienberichten feierten Hunderte von Fans trotz der Coronabeschränkungen die Europa-Qualifikation auf den Straßen.

Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Auch der Tabellensiebzehnte ADO Den Haag sowie Schlusslicht RKC Waalwijk atmen auf.

Van der Saar zeigt Verständnis - Alkmaar will klagen

Bei Tabellenführer Ajax wird die Entscheidung, keinen Meistertitel zu erhalten, mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

Sportdirektor Edwin van der Sar sagte zwar, es sei sehr schade, da sein Team über die Saison gesehen immer vorne lag, betonte aber: "Als Spieler und Trainer willst du den Titel auf dem Feld gewinnen."

Die Torhüterlegende zeigte Verständnis: "Es gibt aktuell viele wichtigere Dinge als Fußball."

Jetzt aktuelle Fanartikel der internationalen Top-Klubs bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE

Immerhin zieht Ajax, das nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Alkmaar rangiert, direkt in die Playoffs zur Königsklasse ein.

Alkmaar wiederum, das beide Saisonspiele gegen Ajax gewonnen hat, muss bereits in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League einsteigen.

Der Klub will laut AZ-Sportdirektor Robert Eenhoorn gegen die KNVB-Entscheidung vorgehen.

Ziyech: "Blödsinn"

Ajax-Starspieler Hakim Ziyech zeigte sich weniger diplomatisch als sein Boss. "Komm schon, welchen Unsinn habe ich gehört?" sagte Ziyech dem AD. "Wir sind an der Spitze. All diese Geschichten, dass es AZ mehr verdient hat, weil sie uns zweimal besiegt haben. Also zählt die Tordifferenz jetzt nicht mehr? Das ist Blödsinn."

Auch er hätte es vorgezogen, den Titel auf dem Feld zu gewinnen, aber „wenn man einen Meister auswählen müsste, wäre es Ajax."

Für Ziyech, der im Sommer zum FC Chelsea wechselt, endet seine Zeit bei Ajax damit eher trostlos.

"Der Titel wäre ein schönes Schlusswort gewesen. Du willst nicht, dass es so endet wie jetzt."