Im Garcia-Report der Ethikkommission der FIFA geht es in etlichen Passagen auch um das ehemalige FIFA-Exekutivmitglied Franz Beckenbauer (71). Kritisiert wird das Beratungs-Mandat von Beckenbauer-Intimus Fedor Radmann (72) für den WM-Kandidaten für 2022, Australien. Dieses hätte die Zweifel an "der Integrität des Bewerberprozesses erhöht".
Report greift Beckenbauer an
Da Radmann in dieser Phase eben auch die Aktivitäten des FIFA-Exko-Mitglieds Beckenbauer koordinierte, sehen die Ermittler um Michael Garcia hier eine zu große Nähe zwischen Beckenbauer und seinem engsten Vertrauten.
Keine Stellungnahme von Beckenbauer
Der SID erfuhr aus dem Beckenbauer-Umfeld, dass es vorerst keine weiteren Stellungnahmen zum Garcia-Report geben werde.
Der "Kaiser", Kapitän der deutschen Weltmeister-Elf von 1974 und Teamchef der Weltmeister-Mannschaft von 1990, hat sich nach dem Tod seines Sohnes Stephan im Juli 2015 und den gegen ihn erhobenen Vorwürfen rund um das Sommermärchen 2006 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zurzeit wird immer noch seine Rolle rund um die WM-Vergabe 2006 im Juli 2000 in Zürich untersucht.
Beckenbauer nur noch selten in der Öffentlichkeit
Zudem beendete Beckenbauer im vergangenen Jahr überraschend sein Engagement für den Pay-TV-Sender Sky und nimmt nur noch selten öffentliche Auftritte wahr. Zusätzlich geschwächt hatte ihn zuletzt eine Herz-OP, der er sich im Herbst 2016 unterziehen musste.
Die mit seinem Berater Marcus Höfl entwickelte Idee eines weltweiten Summits zur Förderung des Sports, das "Camp Beckenbauer", liegt ebenfalls auf Eis. Derzeit arbeite man einer neuen Strategie, das erfuhr der SID.
Der am Dienstag von der FIFA veröffentlichte Garcia-Report förderte grundsätzlich keine neuen Informationen zutage.