Nach der Rücktrittsankündigung von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) berichten US-amerikanische Medien von angeblichen neuen Ermittlungen gegen den 79-Jährigen.
Blatter angeblich im Visier des FBI
Der Fernsehsender ABC News sowie die New York Times berufen sich dabei auf nicht genannte Quellen. Die Bundesbehörde FBI dementierte aber bereits offizielle Untersuchungen, ebenso die New Yorker Bezirksstaatsanwaltschaft.
Aufgrund der US-Ermittlungen waren in Zürich bereits sieben FIFA-Funktionäre festgenommen worden. Die Anklageschrift des New Yorker Gerichts belastet 14 Personen, darunter neun aus dem direkten FIFA-Umfeld, schwer.
Es geht um Korruption und die Bildung krimineller Organisationen. Bislang war Blatter nicht auf der Liste der Verdächtigen aufgetaucht, nach seinem Rücktritt wird aber über weiterführende Ermittlungen spekuliert, die ihn zu dem Schritt bewegt und gedrängt haben könnten.
"Warum ist er nicht letzte Woche zurückgetreten?", sagte der englische Verbandsboss Greg Dyke: "Offensichtlich gibt es eine 'smoking gun' (einen eindeutigen Beweis, d. Red.) oder ähnliches."
Unklar ist der Einfluss der bereits Verhafteten, beispielsweise der ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten (Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo).
Die sieben in der Schweiz ins Auslieferungshaft sitzenden könnten, so spekuliert ABC News, im Rahmen ihrer Befragungen gegen Blatter aussagen und die Situation grundlegend ändern. "Jetzt, wo die Leute sich selbst retten wollen, gibt es möglicherweise ein Rennen, wer zuerst gegen Blatter auspackt", zitiert der Sender eine Quelle.