Bei der WM war er im Viertelfinale gegen Kolumbien Opfer eines üblen Fouls - bei der Copa America wurde Neymar nun selbst zum Übeltäter.
Neymar rastet aus - Kritik am Schiri
Nachdem der 0:1-Niederlage Brasiliens löste der Superstar eine Rangelei beider Teams aus und handelte sich damit die Rote Karte ein.
Der Stürmer des FC Barcelona schoss zuerst Pablo Armero den Ball in den Rücken und verpasste danach dem verärgerten Jeison Murillo einen (nicht allzu heftigen) Kopfstoß, nachdem der mit seinem Gesicht auf unerwünschte Tuchfühlung mit ihm ging.
Wilde Szenen waren die Folge, "Cafetero"-Stürmer Carlos Bacca handelte sich für einen rabiaten Schubser gegen Neymar ebenfalls noch einen Platzverweis ein - und ein zerrissenes Trikot.
Neymar ist damit für das Gruppenfinale am Sonntag gegen Venezuela automatisch gesperrt. Ob er auch beim Start der K.o.-Runde aussetzen muss, entscheidet das Disziplinarkomitee des südamerikanischen Verbandes CONMEBOL am Freitag.
Dunga kritisiert den Schiedsrichter
Für den Rekord-Weltmeister war der Ausraster des im Spiel abgemeldeten Stars der Tiefpunkt eines ohnehin schwarzen Tages. Mit der Pleite endete für die Selecao in der neuen Ära unter Nationaltrainer Dunga eine Serie von elf Siegen in Folge. Vor 44.008 Zuschauern im Monumental-Stadion von Chiles Hauptstadt Santiago sorgte Murillo (36.) für Kolumbiens ersten Erfolg über die Selecao seit 1991.
Coach Dunga übte nach Neymars Platzverweis Kritik an Schiedsrichter Enrique Osses: "Es ist nie gut, wenn wir am Ende eines Spiels über den Schiedsrichter reden. Wenn man sich ansieht, was passiert ist, auch am Ende, muss man zum Schluss kommen, dass es etwas mit dem Schiedsrichter zu tun hat."
Der Weltmeister-Kapitän von 1994 verwies auf ein Spiel in der Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, in der Osses ebenfalls zwei Spieler vom Platz stellte: "Das ist kein Zufall."
Dunga monierte zudem, dass die Kolumbianer sein Team beständig provoziert hätten - und gab sich zudem mit Blick auf Neymars Sperre demonstrativ gelassen: "Wir haben schon vorher Spiele ohne ihn gespielt."
Ohne Neymar gegen Venezuela
Kolumbiens Trainer Jose Pekerman lehnte es ab, sich zu den kontroversen Szenen zu äußern: "Ich rede nie über die Schiedsrichter."
Vor dem letzten Spieltag am Sonntag weisen in der Gruppe C der Südamerika-Meisterschaft Venezuela, das erst am Donnerstag gegen Peru seinen zweiten Auftritt hat, Brasilien und Kolumbien je drei Zähler auf. Venezuela ist am Sonntag (23.30 Uhr im LIVETICKER) letzter Gruppengegner Brasiliens.
Aus den drei Vorrundengruppen kommen jeweils die beiden Erstplatzierten sowie die zwei besten Gruppendritten weiter.