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Handball-WM: Christian Schwarzer über Uwe Gensheimer, Bob Hanning, Wolff

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Handball-WM: Christian Schwarzer über Uwe Gensheimer, Bob Hanning, Wolff

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Schwarzer über Hanning: "Respektlos"

Nach Andreas Wolff sorgen auch Uwe Gensheimer und Bob Hanning mit Aussagen für Schlagzeilen. Christian Schwarzer hat dazu eine klare Meinung.
Markus Baur vermisst während der WM in Ägypten beim DHB-Team die nötige Führungsstärke und kritisiert zwei DHB-Stars deutlich.
Nach Andreas Wolff sorgen auch Uwe Gensheimer und Bob Hanning mit Aussagen für Schlagzeilen. Christian Schwarzer hat dazu eine klare Meinung.

Schon vor dem letzten Hauptrundenspiel der deutschen Handballer gegen Polen gerät das Sportliche bei der WM in Ägypten in den Hintergrund (Handball-WM: Polen - Deutschland ab 20.30 Uhr im SPORT1-Liveticker).

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Der Grund: Erneute Diskussionen um Kapitän Uwe Gensheimer, die Bundestrainer Alfred Gislason noch mehr ärgerten als das vorzeitig verpasste WM-Viertelfinale. Anstatt sich in Ruhe auf das Olympia-Casting im sportlich bedeutungslosen WM-Abschluss vorzubereiten, war der Isländer am Sonntag vor allem als Moderator und Besänftiger von Gensheimers Kritikern gefragt. 

Der DHB-Auswahl fehle es "an Führungskraft und -qualität", hatte Markus Baur der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten gesagt. Konkret am Spielführer übte der Weltmeister von 2007 Kritik: "Vielleicht ist es zu viel für ihn: ein wichtiger Spieler zu sein und Kapitän der Mannschaft. Seine Körpersprache erstaunt mich", so Baur über Gensheimer.

Schwarzer unterstützt Baur nach Gensheimer-Kritik

Christian Schwarzer pflichtete seinem früheren Kollegen im Gespräch mit SPORT1 bei. "Markus Baur wird seine Gründe gehabt haben, das zu sagen. Er sieht vielleicht die Leistung von Uwe Gensheimer im Verein und sieht dann seine Leistung in der Nationalmannschaft. Er hat im Verein ein ganz anderes Auftreten als im DHB-Team", machte der 51-Jährige deutlich.

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Natürlich habe es Gensheimer bei der Mega-WM am Nil auch nicht immer einfach gehabt, so Schwarzer und verwies auf Marcel Schiller, der gleich im zweiten Spiel gegen Ungarn den Vorzug vor dem Kapitän bekam. (Spielplan und Ergebnisse der Handball-WM in Ägypten)

"Ich denke, Uwe bringt immer seine beste Leistung, wenn er die Rückendeckung hat und wenn er weiß, dass er als Nummer eins auf der Position spielt", erklärte Schwarzer weiter.

Gensheimer sorgt im TV für Wirbel

Nach dem Sieg gegen Brasilien reagierte Gensheimer im ZDF auf die Kritik an seiner Person und sorgte damit wiederum für mächtig Wirbel. Seine Antworten und ein nicht genau adressierter Vorwurf von "Missgunst und Neid" warfen neue Fragen auf. 

Auch Schwarzer konnte nicht erklären, an wen Gensheimers Worte gerichtet waren, sagte aber: "Ich weiß nicht, ob die Aussage auf Markus Baur gemünzt war, denn warum sollte er neidisch oder missgünstig sein?"

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Und weiter: "Natürlich braucht eine Mannschaft Führungsspieler, die dann in wichtigen und kritischen Phasen – wie beispielsweise gegen Spanien, als sie die Führung aus der Hand gegeben haben – das Heft in die Hand nehmen. Das ist für einen Außenspieler deutlich schwieriger als für einen Rückraumspieler."

Wolff kassiert Rüffel von Gislason

Doch Gensheimer war nicht der einzige DHB-Akteur, der im Rahmen des Turniers Aussagen tätigte, die Aufsehen erregten. Andreas Wolff hatte vor dem Turnierstart mehrere Teamkollegen öffentlich kritisiert, weil diese wegen Corona-Bedenken auf die WM verzichtet hatten.

Dafür erntete der Keeper einen Rüffel von Gislason - und auch Schwarzer pflichtete dem Bundestrainer bei. "So eine Entscheidung ist zu akzeptieren und zu respektieren. Da stimme ich voll und ganz Alfred Gislason zu", erklärte der WM-Held von 2007, deutete aber auch eine Mitschuld des DHB-Führungsstabs an.

"Wenn schon die Führungsetage des DHB in so einer Art und Weise dazu Stellung nimmt, anstatt das zu akzeptieren, und noch Öl ins Feuer schüttet, ist es auch nicht verwunderlich, wenn das auch ein Spieler wie Andi Wolff macht. Das wurde schlecht kommuniziert", sagte der frühere Kreisläufer des DHB-Teams deutlich.

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Auch die Zielformulierungen der DHB-Offiziellen kritisierte Schwarzer. Für die WM wurde das Viertelfinale als Ziel ausgegeben, für die Olympischen Spielen sprach DHB-Vizepräsident Bob Hanning gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zuletzt weiterhin vom "Traum von Gold". (Tabellen der Handball-WM 2021)

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"Man ist ja noch nicht mal qualifiziert. Jetzt spricht man schon wieder von Olympia-Gold. Das kann ich machen, wenn ich weiß, dass ich qualifiziert bin. Warum müssen denn da immer die Verantwortlichen vorpreschen und irgendwelche Ziele vorgeben? Da passt doch das eine nicht zum anderen", ärgerte sich Schwarzer.

Hanning kritisiert Lauterbach - Schwarzer: "Respektlos"

Als ob der Wirbel um Gensheimer und Wolff im DHB-Lager nicht schon genug gewesen wäre, sorgte auch noch Hanning für Schlagzeilen, indem er Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach für dessen kritische Äußerungen über die Handball-WM in Ägypten attackierte.

Der 52-Jährige warf dem SPD-Experten "Show-Aussagen" vor und sagte: "Das ist der pure Populismus, diese Geilheit nach Talkshows. Das ist aber alles nicht zielführend. Wir dürfen uns von solchen Menschen in der Politik nicht den Spaß am Leben verderben lassen. Die WM ist hier Vorbild für viele Großveranstaltungen!"

Für Schwarzer ist Hannings Reaktion nicht nachvollziehbar. "Das ist einfach unpassend und respektlos. Das sind Dinge, die sich meiner Meinung nach für ein gutes Benehmen nicht gehören. Lauterbach hat seine Meinung geäußert und das dann so zu kommentieren, hat für mich da nichts zu suchen", stellte der Braunschweiger fest (Handball-WM 2021: Modus, Spielplan & alle Infos).

Trotz der Zwischenfälle zog Schwarzer insgesamt ein positives WM-Fazit. "Wenn man überlegt, wer alles nicht dabei gewesen ist, macht das Mut für die kommenden Aufgaben", so der frühere Nationalspieler und fügte an:

"Aber nichtsdestotrotz wäre das Potenzial da gewesen, mehr zu erreichen. Aber man hat es wieder nicht geschafft und das muss man natürlich auch hinterfragen."