Europameister Deutschland will nach dem sensationellen Triumph beim Turnier in Polen im Januar 2016 und der ebenso starken Bronze-Medaille bei Olympia 2016 in Rio bei der 25. IHF Handball-WM in Frankreich nachlegen.
Der Modus der Handball-WM 2017
Die deutschen "Bad Boys" gehen bei der Weltmeisterschaft zwar nicht als Topfavorit ins Rennen, haben aber dennoch sehr gute Chancen auf eine Medaille. Doch der Weg dahin ist lang - und teilweise auch etwas kompliziert.
Denn wie viele Teams kommen nach der Vorrunde eigentlich weiter? Zählen bei Punktgleichheit die geworfenen Tore oder doch der direkte Vergleich? SPORT1 beantwortet diese Fragen und erklärt den Handball-WM-Modus 2017:
Handball-WM-Modus Vorrunde
Die 24 für die WM qualifizierten Teams nehmen an der Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich teil. Gespielt wird dabei in vier Gruppen zu je sechs Mannschaften, die bereits im Juni 2016 im Hotel de Ville in Paris ermittelt wurden.
Die besten vier Mannschaften ziehen ins Achtelfinale ein, die zwei Letzten der Gruppe dürfen im "President's Cup" um die Platzierungen spielen.
Das deutsche Team befand sich bei der Auslosung in Lostopf eins der stärksten Teams mit Mannschaften wie Frankreich und Spanien. Aus dem letzten Lostopf - Nummer sechs - wurden dagegen die "Exoten" wie Angola oder Saudi-Arabien in die einzelnen Gruppen gelost.
Die Gruppen spielen ihre Vorrundenpartien an vier verschiedenen Orten in Frankreich aus, darunter die "AccorHotels Arena" in Paris oder die "Kindarena" in Rouen, wo die deutsche Mannschaft auftreten wird.
Modus Handball-WM 2017 Vorrunde: Wertungskriterien
Innerhalb der Gruppen wird nach dem "Round-Robin"-System verfahren, das heißt, jede Nation spielt gegen jede andere Nation innerhalb der Gruppe genau einmal. Ein Sieg gibt während der Vorrunde zwei Punkte, bei einem Unentschieden muss sich das Team mit einem Zähler begnügen. Das Verlierer-Team geht dagegen leer aus.
Sollten zwei Teams nach ihren fünf Partien punktgleich sein, entscheidet zunächst der direkte Vergleich, erst anschließend wird die Tordifferenz und dann die Anzahl der geworfenen Tore gewertet.
In einem Dreiervergleich zählen nur die Tordifferenz und die erzielten Treffer aus den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams.
Handball-WM-Modus Hauptrunde / Finalrunde
Ab der Hauptrunde bzw. der Finalrunde geht es dann richtig zur Sache. Im K.o.-Modus wird ab dem Achtelfinale bis zum Finale hin entschieden, wer sich Handball-Weltmeister 2017 nennen darf.
Dabei treffen natürlich jeweils die Gruppensieger auf einen Gruppen-Vierten und die Zweiten auf einen Dritten einer anderen Gruppe. Die Gewinner der Achtelfinals kommen in die Runde der letzten Acht.
Während die Sieger der Viertelfinals in das Halbfinale und den Kampf um die Medaillen einziehen, dürfen die Verlierer in einer Art "Trostrunde" noch um die Platzierungen fünf bis acht spielen. Diese Spiele sind jedoch nicht komplett ohne Wert, da es hier noch darum geht, sich für weitere Turniere mit einer guten Platzierung zu qualifizieren.
Verlängerung und Siebenmeter-Werfen
Sollte eine Partie der K.o.-Phase nach regulärer Spielzeit unentschieden enden, findet eine Verlängerung von zwei Mal fünf Minuten statt. Ist auch dann noch kein Sieger ermittelt, wird eine zweite Verlängerung mit gleicher Spielzeit absolviert.
Endet auch die zweite Verlängerung mit einem Unentschieden, muss ein Siebenmeter-Werfen über den Sieger der Partie entscheiden.
Der President's Cup
Die beiden Gruppenletzten aus der Vorrunde dürfen im relativ neuen Handball-WM-Modus im sogenannten "President's Cup" noch um die unteren Platzierungen spielen.
Gerade für kleinere Teams und Handball-Exoten ist dieses Format die Möglichkeit, sich noch einmal auf einer großen Bühne zu präsentieren und am Ende sogar einen eigenen Pokal in die Höhe stemmen zu können.