HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann geht im Fall eines Abbruchs der Saison in der Handball-Bundesliga von einer Wertung der Abschlusstabelle aus. "Eine komplette Annullierung halte ich für nicht wahrscheinlich", sagte der 55-Jährige im Sportbuzzer-Interview.
HBL-Saison soll gewertet werden
HBL-Chef: Saison-Fortsetzung "schwer vorstellbar"
Als wahrscheinliche Variante für die Wertung im Fall eines Abbruchs gilt die sogenannte Quotientenregelung. Die vom Deutschen Handball-Bund empfohlene Regelung besagt, dass die Pluspunkte jedes Teams jeweils durch die Anzahl der Spiele geteilt und dann mit 100 multipliziert würden. Dies sei "ein Weg", meint Bohmann. Die Entscheidung über die Wertung würde aber das HBL-Präsidium treffen.
Derzeit stimmen die Clubchefs der 36 Erst- und Zweitligisten über einen Abbruch ab. Mindestens 27 Vereine, also eine Dreiviertelmehrheit, müsste dafür sein. Am Dienstag schalten die Verantwortlichen sich erneut zu einer Videokonferenz zusammen, auf der möglicherweise das Ergebnis verkündet werden kann. "Unter den derzeit vorgegebenen Timelines ist eine Fortsetzung der Saison schwer vorstellbar", sagte Bohmann.
Flensburg bei Quotientenregelung Zweiter hinter Kiel
Bereits zuvor hatte Dierk Schmäschke, Geschäftsführer des deutschen Meisters SG Flensburg-Handewitt, für einen Abbruch plädiert. Es mache keinen Sinn, "die Saison noch regulär zu beenden", sagte Schmäschke dem SID: "Eine Fortsetzung halte ich nicht für möglich, andere Gedankenspiele sind in der aktuellen Situation nicht umsetzbar."
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Flensburg würde als Zweiter dem THW Kiel als neuen Meister den Vortritt lassen. "Wir machen keinen Aufstand", verkündete Schmäschke. Der Tabellenzweite sei angesichts der erneuten Qualifikation für die Champions League "superstolz". (SERVICE: Tabelle)