Das Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB) hat sich für den Fall eines Saisonabbruchs für eine Abschlusstabelle auf Basis der Quotienten-Regelung ausgesprochen.
Szenario des DHB: Kiel wäre Meister
In diesem Falle wäre der THW Kiel zum 21. Mal deutscher Meister. Über den Vorschlag werde der Bundesrat des DHB "in den kommenden Tagen" in einem schriftlichen Verfahren abstimmen, teilte der Verband mit. Derzeit ist offen, ob die Liga fortgesetzt werden kann. Laut HBL-Vizepräsident Franz Dressel ist ein Abbruch allerdings äußerst wahrscheinlich.
Bei der Quotienten-Regelung werden die erzielten Punkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele dividiert und mit 100 multipliziert.
Tabellenführer Kiel käme dabei auf einen Wert von 169,2 und wäre Meister vor Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt (155,5). Die Abstiegsplätze belegen die Eulen Ludwigshafen (55,5) und Schlusslicht HSG Nordhorn (14,8). Allerdings soll es "bei Saisonabbrüchen keine Absteiger, sondern lediglich Aufsteiger in die Saison 2020/21 geben", teilte der DHB mit. Ausgenommen seien Klubs, die bereits ihren Rückzug vermeldet haben.
Auch aus der 2. Liga würde es keine Absteiger geben. Ausgenommen sind allerdings Klubs, die bereits ihren Rückzug vermeldet haben. Dies würde die HSG Krefeld betreffen, die zum Stichtag keine Lizenz beantragt hatte.
Auch Pläne für DHB-Pokals präsentiert
Laut DHB basiert der Vorschlag auf einer "umfangreichen Vorarbeit einer Arbeitsgruppe". Der Umlaufbeschluss beinhaltet auch die Aussetzung des DHB-Pokals und des deutschen Amateurpokals in der Saison 2020/21 in der bestehenden Form. Den Ligaverbänden stünde es in diesem Fall frei, einen entsprechenden Wettbewerb um den DHB-Pokal auszurichten.
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Die Saison ist seit dem 12. März wegen der Coronakrise unterbrochen. Die Liga beschloss am Donnerstag ein "Umlaufverfahren über die Fortsetzung der Saison". Alle Bundesligisten sollen auf diesem Wege schriftlich über Abbruch oder Fortsetzung bis Anfang kommender Woche votieren, sagte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID. Für eine Entscheidung brauche es eine Zweidrittelmehrheit.
Manager Bob Hanning von den Füchsen Berlin hatte derweil den Spitzenvertretern aus HBL und Vereinen in einer Videoschalte einen detaillierten Vorschlag unterbreitet, der ein reguläres Saisonende doch noch ermöglichen soll. Nach SID-Informationen sieht der Plan vor, dass alle 18 Bundesligisten im Juni an einem Ort zusammen kommen und innerhalb kürzester Zeit die verbleibenden Spiele absolvieren sollen.