Lange Pause und EM-Aus für Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer, der Pokal-Triumph über Melsungen revidiert: Die Rhein-Neckar Löwen haben einen bitteren Samstag erlebt - und trotzdem in der Bundesliga die Tabellenführung gefestigt.
Löwen siegen nach doppeltem Schock
Gegen die HBW Balingen-Weilstetten kam der deutsche Vizemeister am Samstag nach anfänglichen Problemen zu einem letztlich souveränen 29:24 (17:16)-Erfolg und ist an der Spitze der DKB HBL erstmal weiter ungefährdet.
Linksaußen Gensheimer konnte aufgrund eines Muskelfaserrisses in der rechten Wade sowie einer Reizung der rechten Achillessehne nicht antreten und musste auch seine Teilnahme an der EM in Polen absagen.
"Ich bin traurig und enttäuscht. Sowohl mit den Rhein-Neckar Löwen als auch mit der Nationalmannschaft befinden wir uns auf einem sehr guten Weg. Es schmerzt, dass ich meine Teams nicht weiter begleiten kann", sagte der Kapitän der Nationalmannschaft.
"Mein Ziel ist es, zum Rückrundenauftakt im Februar wieder auf dem Feld zu stehen", ergänzte er. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen fügte hinzu: "Für uns ist der Ausfall von Uwe natürlich ein großer Verlust, da wir bis zum Jahresende noch wichtige Spiele in der Bundesliga zu absolvieren haben."
Schmid bester Spieler
Bester Akteur bei der überschatteten Partie gegen Balingen war Andy Schmid, der elf Tore für den Titelaspiranten erzielte. Balingen hatte in Olivier Nyokas und Alexandros Vasilakis (je 6) seine erfolgreichsten Schützen.
Balingen-Weilstetten, das weiter auf einem Abstiegsplatz liegt, lieferte in der ersten Halbzeit ein Duell auf Augenhöhe und lag kurz vor der Pause sogar in Führung. Nach dem Seitenwechsel nutzten die Löwen ihre spielerische Überlegenheit jedoch besser und verdienten sich den Sieg.
Kurz vor dem Spiel mussten die Löwen nicht nur den Gensheimer-Schock verkraften: Die MT Melsungen hatte nach der 21:22-Niederlage im Viertelfinale des DHB-Pokals erfolgreich protestiert, das Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen wird wiederholt. Zu diesem Ergebnis kam die 2. Kammer des Bundessportgerichts, wie die Handball-Bundesliga am Samstag mitteilte.
Nach der nun bestätigten Ansicht der Melsunger war es in der hektischen Schlussphase am Mittwoch zu einer falschen Regelauslegung der Schiedsrichter Christoph Immel und Roland Klein gekommen.