Als Bob Hanning am späten Dienstagabend nach Deutschlands Sieg gegen Österreich auf Daniel Stephan angesprochen wurde, wollte er sich eigentlich auf die Zunge beißen.
EM-Zoff: Hanning verhöhnt Stephan
"Dazu habe ich schon zwei Mal was gesagt", erklärte der DHB-Vizepräsident, er brauche es kein drittes Mal - und konnte sich dann doch nicht zurückhalten.
"Jeder disqualifiziert sich so gut, wie er das selbst kann. Das hat er in eindrucksvoller Weise schon häufiger bewiesen, dass er da die Goldmedaille verdient hätte."
Rumms. Eine volle Breitseite gegen den Welthandballer von 1998, der auf verschiedenen Wegen zum wiederholten Male gegen Christian Prokop geschossen hatte.
Stephan kritisiert Prokop
Ob beim SID, im Kretzsche Talk oder beim Sportbuzzer - überall ließ Stephan kein gutes Haar am Bundestrainer.
"Wir sind seit der WM 2019 keinen Schritt nach vorne gekommen, haben die Vorrunde total verschlafen, das darf nicht passieren", sagte Stephan und nannte "Defizite im Angriff, die zweite Welle funktioniert nicht. Das ist alles sehr ernüchternd."
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Prokop sei "nicht der Richtige", habe "zu wenig Erfahrung. Es gibt nach wie vor kein Konzept gegen eine offensive Deckung, und die Wechsel tragen zur Verunsicherung bei."
Auch Pekeler verwundert
Eine harte Analyse, auf die nicht nur Hanning, der von Stephan ebenfalls und nicht zum ersten Mal sein Fett abbekommen hatte, mit Unverständnis reagierte.
"Was Daniel Stephan sagt, muss man nicht so wichtig nehmen", sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler, der seinen Trainer wie seine Teamkollegen stärkte: "Das hat alles einen negativen Touch. Mich interessiert das überhaupt nicht."
Gut möglich, dass in der Debatte das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Für Zündstoff ist allemal gesorgt.