Die deutschen Handballer verabschiedeten sich nach der Pleite im Gruppen-"Endspiel" gegen Spanien (27:31) mit nur zwei Siegen von der Handball-EM.
Trainings-Eklat? DHB wiegelt ab

Schon im Laufe des Turniers wurden immer wieder atmosphärische Spannungen zwischen Bundestrainer Christian Prokop, der in Kroatien sein Turnier-Debüt feierte, und Teilen der Mannschaft unterstellt.
So soll sich Abwehr-Chef Hendrik Pekeler im zweiten Turnierspiel gegen Slowenien eigenmächtig über Prokops Vorgaben hinweg gesetzt haben. Mittelblock-Kollege Patrick Wiencek geigte dem Bundestrainer während der Partie gegen Dänemark seine Meinung.




Prokop vermisst Einsatz
Wie die Bild berichtet, soll es auch ausgerechnet vor dem entscheidenden Spiel gegen Spanien noch einmal richtig gekracht haben. Beim Abschlusstraining am Vormittag vor dem Alles-oder-nichts-Spiel soll Prokop Einsatz, Konzentration und Leidenschaft vermisst haben.
Nach einer lautstarken Ansage soll der 40-Jährige das Training abgebrochen haben und wutentbrannt aus der Halle gestürmt sein - nicht gerade die beste Vorbereitung auf ein Spiel, von dem das ganze Turnier abhing.
DHB-Präsident Andreas Michelmann konnte den Vorfall weder bestätigen, noch dementieren: "Ich kann dazu einfach nichts sagen, weil ich nicht dabei war", sagte er der dpa.
In einer Pressemitteilung wurde der Verband später konkreter: Die Einheit am Mittwoch habe "in der üblichen Art und Weise" stattgefunden. "Anderen Darstellungen widersprechen wir", teilte der DHB mit.

Trotz des enttäuschenden Abschneidens des DHB-Teams bekannte sich Vizepräsident Bob Hanning am Donnerstag zum Bundestrainer: "Für mich steht der Trainer nicht zur Disposition, wir haben das Ziel, mit ihm weiterzumachen."
Auch Prokop selbst schloss einen Rücktritt aus: "Da mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Ich habe hier meine Erfahrungen gesammelt, auch viele negative. Es gilt jetzt, die richtigen Schlüsse zu ziehen."