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Ali, Klitschko, Tyson, Joshua: Die größten Schwergewichts-Boxer aller Zeiten

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Aktuell ist er in seiner Sportart das Maß der Dinge: Anthony Joshua hat sich als erfolgreichster Schwergewichts-Boxer der Gegenwart etabliert, vor allem...
durch seinen Sieg über den vorherigen Dominator Wladimir Klitschko 2017. In naher Zukunft will er seinen Ruf mit einem Vereinigungskampf gegen Deontay Wilder festigen
Im Ranking der besten Schwergewichts-Boxer aller Zeiten sieht SPORT1 ihn mittlerweile auf Platz 15. Welche Ring-Legenden stehen vor ihm? Und wo liegen die Klitschkos im historischen Vergleich mit Legenden wie Ali, Foreman, Frazier? Das Ranking in Bildern
PLATZ 14 - LENNOX LEWIS: Joshuas Landsmann war in den 90er- und frühen 2000er-Jahren für eine Weile das Maß der Dinge in seiner Gewichtsklasse
Seinen Platz in den Top 15 verdiente sich Lewis auch mit Siegen über ganz große Namen. Evander Holyfield fiel ihm ebenso zum Opfer wie Mike Tyson - der im Jahr 2002 aber auch schon über seinen Zenit hinaus war
2003 fügte Lewis auch Vitali Klitschko die bitterste Niederlage in dessen Karriere zu - die allerdings einen faden Beigeschmack hatte: Klitschko war nach Punkten überlegen und verlor nur, weil ihn Platzwunden vom Weitermachen abhielten. Dem sich aufdrängenden Rückkampf wich Lewis aus und beendete seine Karriere. Es schmälerte sein Erbe
PLATZ 13 - EZZARD CHARLES: Die "Kobra von Cincinnati" erklomm 1950 nach Siegen über Jersey Joe Walcott und Joe Louis den Box-Thron und durfte sich damit für eine Weile als legitimer Nachfolger des "Brown Bomber" fühlen
Lange blieb Charles nicht auf dem Gipfel, nach dem verlorenen Rückkampf gegen Walcott sank sein Stern. Allerdings schrieb er noch Geschichte als einziger Gegner, der 15 Runden gegen Rocky Marciano überstand
PLATZ 12 - EVANDER HOLYFIELD: Mit einem K.o.-Sieg über Mike Tysons Bezwinger Buster Douglas stieg Holyfield 1990 zum Champion auf - und bewies in den Jahren darauf, dass das kein glücklicher Zufall war
Holyfield unterstrich seinen Spitznamen "The Real Deal", als er nach einer Niederlage gegen Riddick Bowe 1992 im Jahr darauf Revanche nahm und zurück auf den Thron stieg
Im Jahr 1996 gelang ihm ein weiterer, so nicht erwarteter Comeback-Coup: Er besiegte den aus dem Gefängnis zurückgekehrten Mike Tyson und nahm ihm damit seinen WM-Titel ab. Im Rückkampf folgte der berühmte Ohrbiss Tysons. Holyfields Box-Lebenswerk ist damit trotz zwischenzeitlicher Durchhänger aller Ehren wert
PLATZ 11 - JACK DEMPSEY: Eine frühe Legende des Sports, Weltmeister von 1919 bis 1926. Eine populäre Ikone und der erste Boxer, der mit seinen Kämpfen für Millionen-Dollar-Einnahmen sorgte
Dempsey wurde schließlich entthront von Gene Tunney und war später Offizier im Zweiten Weltkrieg. Der Vergleich mit den späteren Legenden ist naturgemäß schwierig. Er selbst hielt nach seiner Karriere fest, dass er froh war, dass er nicht mehr gegen Joe Louis antreten musste
PLATZ 10 - VITALI KLITSCHKO: Der ältere und lange von den meisten Experten eigentlich als besser betrachtete Klitschko-Bruder. 1999 stieg "Dr. Eisenfaust" mit einem Sieg über Herbie Hide erstmals zum Weltmeister empor, verlor den Titel aber ein Jahr später gegen Chris Byrd
2003 erlangte Klitschko mit seiner starken Leistung gegen Lewis Weltruhm, nach der unglücklichen Pleite und Lewis' Rückkampf-Verweigerung holte er sich im Jahr darauf den vakanten Gürtel von Corrie Sanders und verlor nie mehr einen Kampf
Achteinhalb Jahre, bis zu seinem letzten Kampf gegen Manuel Charr 2012, blieb Klitschko WBC-Champion, regierte als einziger Schwergewichts-Champ in drei Jahrzehnten, kassierte nie auch nur einen Niederschlag. Was die große Bilanz trübte: Es mangelte ihm in dieser Zeit an den richtig großen Herausforderungen
PLATZ 9 - LARRY HOLMES: Der "Easton Assassin" dominierte die Gewichtsklasse in der Ära zwischen Muhammad Ali und Mike Tyson, war von 1978 bis 1985 Champion. Bezwang 1980 sogar Ali, der allerdings auch weit entfernt von seinen besten Zeiten war
Holmes stand noch mit über 50 im Ring und hatte auch in höherem Alter noch beachtliche Auftritte gegen die späteren Champs Evander Holyfield und Oliver McCall. Seine 20 Titelverteidigungen wurden nur von Wladimir Klitschko (22) und Joe Louis (25) getoppt
PLATZ 8 - MIKE TYSON: Ginge es allein um die boxerischen Anlagen, hätte "Iron Mike" einen Platz in den Top 3 verdient gehabt. Allerdings hat das Ausnahmetalent auch viel von seinem Potenzial verschleudert
1986 wurde der erst 20 Jahre alte Tyson mit einem Zweitrunden-K.o. gegen Trevor Berbick zum jüngsten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Sein Stil war kompromisslos, spektakulär und ungezügelt, viele seiner Gegner wurden wie Berbick schon in den ersten Runden ausgeknockt
1990 verlor Tyson den Titel völlig überraschend gegen No-Name Buster Douglas, der eigentliche Tiefpunkt folgte zwei Jahre später: Tyson wurde wegen Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
Als Tyson aus dem Gefängnis zurückkehrte, wurde er zwar zum ersten Schwergewichts-Boxer nach Ali, der sich den Titel zurückholte, aber auch seine weitere Karriere wurde von Skandalen überschattet - am berühmtesten: der blutige Ohrbiss gegen Holyfield 1997
Nach dem Eklat gelang Tyson kein großer Sieg mehr, 2002 vergab er seine letzte WM-Chance gegen Lennox Lewis und erklärte 2006 schließlich seinen Rücktritt
PLATZ 7 - WLADIMIR KLITSCHKO: Der jüngere Klitschko folgte Bruder Vitali im Jahr 2000 mit einem Sieg über WBO-Weltmeister Chris Byrd auf den Box-Olymp. Er schien sich nicht lange dort zu halten, als er 2003 und 2004 überraschende Niederlagen gegen Corrie Sanders und Lamon Brewster kassierte
Mit einem weiteren Sieg über Byrd im Jahr 2006 wurde Klitschko wieder Champ - und zur dominierenden Figur seiner Ära, regierte insgesamt knapp über zwölf Jahre als Weltmeister
Wladimir Klitschko vereinte einen knallharten Punch mit technisch-strategischer Finesse und für Boxer seines Gewichts herausragender Beweglichkeit. Auch bei ihm bleibt aber die ewig offene Frage, was gewesen wäre, hätte er noch bessere Zeitgenossen gehabt
PLATZ 6 - JOE FRAZIER: "Smokin' Joe" war zwar "nur" drei Jahre lang Weltmeister eines anerkannten Verbands, den Klitschkos hat er trotzdem etwas voraus, das höher zu bewerten ist
Im "Fight of the Century" 1971 verteidigte Frazier seinen Titel einstimmig nach Punkten gegen Muhammad Ali - und zwar einen Ali, der damals in der Blüte seiner sportlichen Karriere stand
Die beiden Rückkämpfe gegen Ali verlor er zwar, ungeachtet dessen war Frazier damit ein ebenbürtiger Gegner in der wohl besten Matchserie aller Zeiten. Und außer Ali konnte auch nur ein anderer Boxer Frazier bezwingen...
PLATZ 5 - GEORGE FOREMAN: "Big George" nahm Frazier 1973 den Titel ab - und galt damit für eine Weile als Bester unter den Besten in der vielleicht am stärksten besetzen Schwergewichts-Ära aller Zeiten
1975 fand er dann aber im berühmten "Rumble in the Jungle" in Zaire seinen Meister in Muhammad Ali. Anders als anderen Rivalen wie Frazier und Ken Norton gewährte Ali Foreman nie ein Rückmatch - womöglich wusste er, warum
Foreman war der vielleicht härteste Puncher aller Zeiten, was auch bei seinem späten Comeback in den Achtzigern und Neunzigern noch sichtbar war. 1994 vollendete er sein Lebenswerk, indem er sich gegen Michael Moorer mit fast 46 Jahren zum ältesten Schwergewichts-Champ aller Zeiten krönte
Weniger rühmlich war sein Match gegen Axel Schulz ein Jahr später, in dem der deutsche Herausforderer eigentlich den Sieg verdient gehabt hätte. Foreman lehnte nach dem umstrittenen Punktsieg einen Rückkampf ab und bekam die Titel aberkannt. Dennoch: Was Foreman vorher geleistet hat, wiegt schwerer
PLATZ 4 - JACK JOHNSON: Der "Galveston Giant" war zwischen 1908 und 1915 der erste schwarze Schwergewichts-Weltmeister, ein cleverer Ring-Stratege, der seiner Zeit sportlich voraus war und auch als politische Figur Geschichte schrieb
Lebemann Johnson reizte die rassistische Obrigkeit mit seinem Selbstbewusstsein und seinen Beziehungen zu weißen Frauen, schließlich musste er wegen angeblicher Verstöße gegen die Sittengesetze ins Gefängnis
Nach jahrzehntelangem Ringen um die Reinwaschung von Johnsons Namen wurde er schließlich im Mai 2018 posthum von US-Präsident Donald Trump begnadigt
PLATZ 3 - ROCKY MARCIANO: Das Einzigartige an Marcianos Karriere: Er konnte 1956 als ungeschlagener Weltmeister abtreten, nach 49 Siegen in 49 Kämpfen, 43 davon durch K.o.
Kein einziger Zeitgenosse fand ein Mittel gegen Marcianos wild-energetischen Stil. Jersey Joe Walcott (im Bild) fiel ihm ebenso zum Opfer wie Joe Louis, Ezzard Charles und Archie Moore. Weltmeister wurde Marciano aber erst recht spät, drei Jahre vor seinem Karriereende
PLATZ 2 - JOE LOUIS: 25 Mal verteidigte der "Brown Bomber" zwischen 1937 und 1948 seinen Schwergewichts-Gürtel, auch das eine bis heute unerreichte Leistung
Louis trug durch seinen sportlichen Erfolg und seine Popularität auch viel dazu bei, dass das rassistisch geprägte Amerika sein überholtes Weltbild in Frage stellte - auch als Motivator der US-Truppen während des Zweiten Weltkriegs trat er vielfach in Erscheinung
Lange Zeit war der Deutsche Max Schmeling der Einzige, der Louis bezwingen konnte - den Rückkampf aber krachend verlor. Die Kämpfe 1936 und 1938 wurden von beiden Ländern propagandistisch ausgeschlachtet. Louis und Schmeling verband dennoch gegenseitiger Respekt und schließlich auch eine gute Freundschaft
PLATZ 1 - MUHAMMAD ALI: Wer sonst?
Ali - damals noch: Cassius Clay - eroberte 1964 mit einem Triumph über Sonny Liston den Box-Thron und wurde zu einem Phänomen, das alle Grenzen sprengte. Er war Ausnahmeboxer, Entertainer, eine Ikone - nicht nur sportlich
Ali verlor 1967 seine US-Boxlizenzen, weil er den Militärdienst verweigerte und gegen den Vietnamkrieg protestierte. Er wurde wegen seiner kritischen, oft auch radikalen Haltung auch eine Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung
Entscheidend für dieses Ranking aber natürlich: seine sportliche Extraklasse. Er besiegte seine großen Zeitgenossen Frazier, Norton, Foreman - der Sieg über Letzteren im "Rumble in the Jungle" machte ihn zum ersten zweimaligen Schwergewichts-Weltmeister
Das Beste an Ali, aus sportlicher Sicht: Seine Fights waren auch immer hochgradig spektakulär. "Float like a butterfly, sting like a bee" war sein Motto, das er immer wieder einhielt. Der 2016 an Parkinson verstorbene Ali war wahrhaft "The Greatest"
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@Getty Images
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