Die nächste Runde des Klassikers geht an Deutschland.
Einzelkritik: Wirtz überragt alle
Die deutsche U21 behielt im Halbfinale gegen die Niederlande die Oberhand und siegte mit 2:1 (2:0). Im Finale der U21-Europameisterschaft am Sonntag wartet nun Portugal.
Florian Wirtz avancierte zum Matchwinner, doch auch andere DFB-Spieler zeigten starke Leistungen. Der Keeper wackelte hingegen. Die SPORT1-Einzelkritik.
Finn Dahmen: Als der deutsche Keeper zum ersten Mal gefragt war, machte er gegen Justin Kluivert die kurze Ecke zu. Beim Gegentor sah der Mainzer dann allerdings nicht gut aus. "Da kann man Finn Dahmen nicht frei von Schuld sprechen. Der Ball geht durch die Beine, aber ein Mann seiner Qualität kann den halten", analysierte der frühere Nationaltorhüter René Adler bei Pro7. Bei so mancher Flanke nicht ganz sicher, der Elfer-Held aus dem Viertelfinale wurde heute von seinen Kollegen getragen. SPORT1-Note: 4
Dorsch mit starker Leistung bei Rückkehr
Ridle Baku: Der gewohnte Dauerläufer auf der rechten Seite. Hatte im ersten Durchgang kaum Probleme mit seinen Gegenspielern, kam im zweiten dann allerdings das ein oder andere Mal zu spät. Sah daher zu Beginn der zweiten Hälft auch die Gelbe Karte. Offensiv mit wenigen Akzenten. SPORT1-Note: 3
Amos Pieper: Eine über weite Strecken souveräne Leistung des Leuchtturms in der Defensive. Sprach sich gut mit Kollege Schlotterbeck ab und leistete sich nur wenige Stellungsfehler. Begegnete dem niederländischen Star-Stürmer Myron Boadu mit Härte - blieb aber fair. Erst im zweiten Durchgang teilweise mit Problemen, köpfte in der Schlussphase aber alles raus. SPORT1-Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Der etwas auffälligere der beiden Innenverteidiger - auch, weil er im Aufbauspiel einige gute Ideen hatte. Stark in den Zweikämpfen und sicher im Stellungsspiel. Im zweiten Durchgang wagte er sich sogar nach vorne und prüfte Oranje-Keeper Justin Bijlow. Eine starke Leistung des Freiburgers, der von seiner Leihe von Union Berlin in den Breisgau zurückkehrt. SPORT1-Note: 2
David Raum: Der Linksverteidiger beackerte seine Seite eindrucksvoll und schlug viele Flanken in den Strafraum der Niederländer - die allerdings oft ungenau blieben. Defensiv giftig und zweikampfstark. Meldete Gegenspieler Calvin Stengs fast über die komplette Spielzeit ab. Mit gewohnt viel Emotion und Wille dabei. SPORT1-Note: 2
Niklas Dorsch: Holte sich die Bälle bei seiner Rückkehr in die Startelf oft tief ab, um sie zu verteilen. Fiel mit einigen guten Seitenwechseln und einer giftigen Zweikampfführung auf. Ein wahrer Staubsauger auf der Sechs, der immer den Kontakt zur Abwehrlinie hielt. Dorsch war ein großer Faktor dafür, dass den Niederländern wenig einfiel. SPORT1-Note: 2
Arne Maier: Der Kapitän ging mit viel Wille voran und schmiss sich in jeden Zweikampf. Im Aufbauspiel allerdings mit einigen Fehlpässen - und keiner ganz großen Präsenz. In der zweiten Hälfte dann auch defensiv mit weniger Zugriff auf das Spiel. Nach 80 Minuten verließ Maier entkräftet das Spielfeld. SPORT1-Note: 3
Historischer Wirtz avanciert zum Matchwinner
Mergim Berisha: Der Pechvogel des DFB-Teams! Sein starker Freistoß klatschte in der 20. Spielminute gegen den Pfosten – viel Pech für den Salzburger! Er arbeitete und rackerte, lief früh an und zog das ein oder andere Foul. Beim Abschluss hatte Berisha aber auch weiterhin kein Glück, ganz im Gegenteil: Im zweiten Durchgang traf er in wenigen Sekunden gleich zweimal den Pfosten, eine unglaubliche Sequenz. Auch ohne eigenes Tor aber mit einem klaren Anteil am Erfolg. SPORT1-Note: 2,5
Salih Özcan: Er leitete das Blitz-Tor mit ein und zeigte von Beginn an große Spielfreude. Zog ein Foul nach dem anderen und gab im Mittelfeld keinen Zentimeter nach. Mit zunehmender Spieldauer fiel seine Leistung allerdings ab. Özcan wirkte ein wenig müde, gewann nicht mehr so viele Zweikämpfe und wurde folgerichtig nach knapp 70 Minuten ausgewechselt. SPORT1-Note: 3
Florian Wirtz: Im Viertelfinale blieb Wirtz blass, im Halbfinale dauerte es dafür nur 30 Sekunden, bis er den Ball ins Netz drückte. Das schnellste Tor der Geschichte der U21-EM. Es war nur der Anfang einer beeindruckenden Show. Ein Wackler, ein präziser Abschluss von der Sechzehnerkante – 2:0! Noch keine zehn Minuten waren gespielt. Wirtz zeigte eindrucksvoll, warum er von vielen Fans und Experten als das größte deutsche Talent seines Jahrgangs betrachtet wird. Nach einer halben Stunde vernaschte er die halbe Defensive der Niederländer, verpasste aber seinen Hattrick. Im zweiten Durchgang arbeitete viel nach hinten. 20 Minuten vor Schluss wurde der Matchwinner ausgewechselt. SPORT1-Note: 1
Lukas Nmecha: Was für eine Außenrist-Flanke zum so frühen 1:0! Auch danach sehr mannschaftsdienlich, machte Bälle fest und holte Freistöße heraus. Im zweiten Durchgang unauffälliger, tat sich in den Zweikämpfen zunehmend schwerer. Eine eigene Großchance gab es für Nmecha nicht. SPORT1-Note: 2,5
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Jonathan Burkardt (ab der 70.): Hielt in der Schlussphase den ein oder anderen Ball clever. Kam zu spät für eine Bewertung.
Karim Adeyemi (ab der 70.): Ließ seine beeindruckende Schnelligkeit aufblitzen. Zu spät für eine Bewertung.
Vitaly Janelt (ab der 70.): Brachte mehr Stabilität im Mittelfeld. Zu spät für eine Bewertung.
Anton Stach (ab der 79.): Nur mit Defensivaufgaben versehen, kämpfte vorbildlich. Kam zu spät für eine Bewertung.
Ismail Jakobs (ab der 84.): Zu spät für eine Bewertung.