Mit einer beeindruckenden Vorstellung haben die deutschen U21-Junioren das EM-Finale gegen Portugal erreicht.
DFB-Junioren erreichen EM-Finale
Im ungarischen Szekesfehervar setzte sich das Team von Trainer Stefan Kuntz mit einem völlig verdienten 2:1 (2:0)-Sieg gegen die Niederlande durch. (DFB-Nachwuchschef Meikel Schönweitz im SPORT1-Interview)
"Wir hatten einen super Matchplan, der ist direkt aufgegangen in den ersten Minuten und das war genau unser Ziel, die Holländer zu überraschen", sagte David Raum bei Pro7. "Das hat glaube ich geklappt. Im Endeffekt war das ein geiler und verdienter Sieg."
Dabei legte die DFB-Elf einen furiosen Blitzstart hin und schockte das Oranje-Team mit einem Doppelpack von Florian Wirtz.
Dem 18 Jahre alten Jungstar von Bayer Leverkusen gelang sogar das schnellste Tor in der Geschichte der U21-Europameisterschaften. Wirtz traf nach 29 Sekunden zum 1:0 und war damit elf Sekunden schneller als David Rozehnal im Jahr 2002. Der Tscheche hatte damals im Halbfinale gegen Italien nach 41 Sekunden getroffen.
Kuntz spricht von "versteckten Talenten"
"Die Jungs haben jetzt schon gezeigt, dass sehr viel Talent in ihnen steckt", schwärmte Kuntz bei er Pressekonferenz nach dem Spiel - und schicke auch gleich eine Erklärung für den Erfolg nach: "Es sind auch viele versteckte Talente dabei. Die Mannschaften, die hohe Marktwerte haben, sind jetzt alle zu Hause."
Der Erfolgscoach erklärte auch, dass seine Mannschaft sieben bis acht Führungsspieler habe. "Dieser Teamspirit, das ist wirklich überragend", beschreibt der 58-Jährige.
Kuntz glaubt, dass es sogar ein Vorteil ist, dass die derzeitige Mannschaft wenig mit den ambitionierten U21-Teams der letzten Jahre zu tun hat: "Es ist ein Vorteil, dass wir einen unglaublich ausgeglichenen Kader haben. Das ist gut für die Stimmung, da sich jeder als ein wichtiger Teil des Teams führt. Das tut der Mannschaft wirklich gut."
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Berisha trifft drei Mal Aluminium
Bereits in der 8. Minute legte Wirtz nach und schoss den Ball aus 18 Metern ins linke untere Eck. "Wir haben ihn auf eine andere Position gesetzt", erklärte Kuntz. "Ich muss sagen, es ist alles aufgegangen."
Das deutsche Team hätte das Ergebnis noch deutlich höher schrauben können: Mergin Berisha erwies sich als großer Pechvogel und scheiterte drei Mal am Aluminium. "Mergin kriegt wahrscheinlich den goldenen Torpfosten", sagte Kuntz mit einem Augenzwinkern.
In der 67. Minute gelang Perr Schuurs der Anschlusstreffer für die Niederlande, als er DFB-Keeper Finn Dahmen aus acht Metern überwand. "Da kann man Dahmen nicht frei von Schuld sprechen", sagte René Adler bei Pro7. "Der Ball geht durch die Beine, aber ein Mann seiner Qualität kann den halten."
Am Sonntag im Finale gegen Portugal
In der Schlussphase musste die Kuntz-Elf zwar nochmal auf die Zähne beißen, Großchancen gab es für den deutschen Erzrivalen aber nicht mehr.
Der dritte Finaleinzug unter Kuntz ist der mit Abstand überraschendste. Ohne viele Einzelkünstler setzte der DFB-Coach von Beginn an auf den Teamgeist - und wurde belohnt.
Die DFB-Junioren stehen nun zum dritten Mal in Folge in einem Endspiel der U21-EM - das schaffte bislang nur Italien zwischen 1992 und 1996. Am Sonntag um 21 Uhr soll nun gegen Portugal (im Halbfinale 1:0 gegen Spanien) der dritte EM-Titel geholt werden.