Er legt nochmals nach: Philipp Lahm hat seine Kritik an Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff bekräftigt und zugleich ungewohnt unverhohlen eigene Ambitionen für einen Posten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) formuliert.
Lahm bekennt: Ich will Job beim DFB
In der ARD erklärte der Weltmeister von 2014 auf die Frage, ob er sich mit seinen aktuellen Statements für einen Job beim DFB in Stellung bringe: "Das kann man definitiv so sehen."
Zu forsch wollte Lahm nachfolgend dann aber doch nicht erscheinen und relativierte deshalb: "Aber mein Ansatz ist ein ganz anderer. Ich bin ja im Team des DFB, als Botschafter für die EM-Bewerbung 2024. Ich bin im DFB. Ich will auch, dass wir wieder ein Turnier und unseren Fußball genießen können. Dass wir wieder eine Diskussion führen, in verschiedene Richtungen, an der jeder teilhaben kann."
Lahm: Löw muss Führungsstil ändern
Der 34-Jährige hatte erst vor wenigen Tagen dem Bundestrainer zu Veränderungen geraten und Löws Umgang mit seinen Spielern als überholt abqualifiziert.
"Ich bin überzeugt davon, dass Jogi Löw seinen kollegialen Führungsstil der letzten Jahre ändern muss, wenn er mit der neuen Generation von Nationalspielern wieder Erfolg haben möchte", schrieb Lahm in einem Beitrag für das soziale Netzwerk LinkedIn. "Er muss eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen etablieren, als er selbst das gewohnt war."
Bei der Erdogan-Affäre um die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan habe eine solche "klare Ansprache" gefehlt: "Das Trainerteam hat sich darauf verlassen, dass die praktizierte Führungskultur der vergangenen, erfolgreichen Jahre ausreicht, um einmal mehr erfolgreich zu sein", schrieb der langjährige Bayern-Profi.
In der ARD präzisierte Lahm nun: "Wie sich die Spieler äußern, ist ja wieder etwas ganz anderes. Aber eine Erklärung hätte ich mir definitiv gewünscht."
Lahm: Keine Gesamtveranwortung für Mannschaft
Lahm zählte dabei auch das komplette DFB-Team an: "Meine Wahrnehmung ist: Es fehlt, dass man Gesamtveranwortung übernimmt für die Mannschaft. Die Mannschaft muss insgesamt wieder gut aussehen, nicht jeder Einzelne."
Mit Blick auf das blamable WM-Aus meinte der frühere Nationalmannschaftskapitän: "Wenn ich mir unsere Mannschaft ansehe, dann stehen dort elf bessere Spieler auf dem Feld - vor allem gegen Mexiko, Schweden und Südkorea."
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