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Portugal fällt auf Regel-Irrtum rein

Bei Portugal bleibt ein Spieler vom Torjubel ausgeschlossen. England praktiziert dasselbe. Beide Länder sind einem Regel-Irrtum aufgesessen.
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© SPORT1
Marcel Bohnensteffen, Sportinformationsdienst
Bei Portugal bleibt ein Spieler vom Torjubel ausgeschlossen. England praktiziert dasselbe. Beide Länder sind einem Regel-Irrtum aufgesessen.

Sie haben es schon wieder getan. 

Portugals seltsamer Torjubel bei der WM sorgt weiter für Verwirrung. 

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Auch beim 1:0-Sieg gegen gegen Marokko wurde ein Mitspieler, in dem Fall Joao Moutinho, vom Torjubel mit Cristiano Ronaldo außerhalb des Spielfeldes ausgeschlossen. 

Nicht etwa, weil er mannschaftlich isoliert wäre. Die Portugiesen sind offenbar einem gewaltigen Jubel-Irrtum aufgesessen. 

Portugals Jubel-Irrtum: "Wollten sicherstellen, dass nichts passiert"

Kollege Jose Fonte erklärte nach der Partie in der ARD: "Ich habe gehört, dass es da eine Regel gibt, dass man das Spiel wieder anstoßen könnte, wenn alle das Spielfeld verlassen. Wir wollten einfach sicherstellen, dass uns nichts Seltsames passiert."

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Also verblieb Moutinho als einziger portugiesischer Feldspieler innerhalb des Feldes, während seine Kollegen Ronaldo jenseits der Seitenlinie feierten. 

Bereits nach dem 3:3-Ausgleich im Auftaktspiel gegen Spanien hatten die Portugiesen pingelig genau auf ihren Jubel geachtet. Damals war Fonte derjenige, der von seinen Kollegen instruiert worden war - und nicht mitjubeln durfte.

Das Verhalten ist in jedem Fall kurios. Denn eine solche Regel existiert offiziell überhaupt nicht. 

Auch England folgt einem Regel-Gerücht

In den Statuten ist in Regel 8 lediglich festgehalten: "Für jeden Anstoß gilt: Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoß ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte."

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Das für die Regeln zuständige International Football Association Board (IFAB) erklärte ausdrücklich, dass es keine davon abweichende Anordnung gebe.

Demnach können ruhig alle Spieler außerhalb der Spielfläche jubeln. Ein Schiedsrichter wird das Spiel erst dann wieder anpfeifen, wenn die Mannschaft, die getroffen hat, wieder in der eigene Hälfte Aufstellung bezogen hat.

Diesbezüglich hat offenbar in mehreren Nationalteams Ungewissheit geherrscht. Offenbar auch bei den Engländern.

Als Siegtorschütze Harry Kane nach seinem späten Siegtreffer gegen Tunesien hinter die Eckfahne gespurtet war, folgten ihm auch lediglich acht Kollegen. Einzig Kieran Trippier verharrte weit entfernt von dem Jubelgeschehen in der Mitte des Platzes.

Um formelle Bedingungen einzuhalten, die Tunesien an einem schnellen Gegenangriff gehindert hätten? Das war offenbar auch die Intention der Portugiesen. 

"Das nächste Mal feiern wir alle"

In der ARD wurde der verdutzte Fonte über den Irrtum aufgeklärt. "Gut. Das nächste Mal gehen wir alle vom Feld und feiern", sagte er.

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Allerdings: Ein wenig Vorsicht ist beim Feiern dennoch geboten. 2015 hatte die U16 von Mazedonien einmal ein Tor gegen Gibraltar äußerst lange bejubelt - allerdings in der eigenen Hälfte.

Der Schiedsrichter sah alle Voraussetzungen erfüllt und pfiff das Spiel wieder an. Gibraltar nutzte die Gunst der Stunde und traf ins noch immer verwaiste Tor. Es war der Siegtreffer, wie sich später herausstellte. 

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