Yussuf Poulsen blieb erstaunlich locker. Obwohl sich der "Wiederholungstäter" von RB Leipzig langsam als Referee-Opfer fühlen muss, war der Angreifer nach dem 1:1 (1:1) der Dänen in ihrem zweiten WM-Spiel gegen Australien halbwegs gut gelaunt. (Der Ticker zum Nachlesen)
Poulsen gleich doppelt bestraft
Das dürfte daran liegen, dass "Danish Dynamite" beste Aussichten auf den Achtelfinal-Einzug hat.
Der kurze Smalltalk von Poulsen mit dem Schiedsrichter-Trio blieb freundlich. Obwohl sich der "Wiederholungstäter" von RB Leipzig langsam als Opfer fühlen dürfte, war der Angreifer nach dem 1:1 (1:1) der Dänen in ihrem zweiten WM-Spiel gegen Australien halbwegs gut gelaunt. Kein Wunder: Schließlich hat Danish Dynamite gute Aussichten auf den Achtelfinal-Einzug.
Die seit 17 Spielen ungeschlagenen Dänen haben in der Gruppe C vier Punkte auf dem Konto, für das Team vom fünften Kontinent sieht es mit lediglich einem Zähler nicht gut aus. (Die Tabelle der Gruppe C)
Deshalb ließ es sich Poulsen auch nicht nehmen, ohne schlechtes Gewissen mit seinen Teamkollegen zum Dank an die Fans vor die Kurve zu ziehen - obwohl er nicht nur einen umstrittenen Elfmeter verursacht hatte, sondern im letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Frankreich wegen seiner zweiten Gelben Karte auch noch gesperrt ist. (Der WM-Spielplan)
"Ich finde, es ist eine sehr harte Entscheidung", sagte Poulsen über den Elfmeterpfiff nach Videobeweis, der den Socceroos den Ausgleich ermöglichte: "Wenn man sich drei Zeitlupen anschaut, dann sieht man natürlich, dass der Ball an die Hand geht."
Dass er für den zweiten Strafstoß, den er bei dieser WM verschuldet, auch seine zweite Gelbe Karte sah und damit zum Gruppenabschluss am Dienstag gegen Frankreich gesperrt ist, sei "sehr bitter", sagte der Angreifer: "Ich hätte Dänemark gerne weiter geholfen."
Australiens Trainer van Marwjik hadert
Größer war die Enttäuschung bei den Australiern. "Nach zwei Spielen müssten wir vier Punkte haben", sagte Trainer Bert van Marwijk: "Wir hatten kein Glück, normal schießen wir in der zweiten Halbzeit noch ein Tor. Ich kann den Spielern nichts vorwerfen, sie haben gut gespielt."
Topstar Christian Eriksen von Tottenham Hotspur (7.) traf für die Dänen. Australiens Kapitän Mile Jedniak (38.) glich per Handelfmeter nach einem umstrittenen Videobeweis aus. Eriksens Meinung dazu war klar: "Seit heute mag ich den Videobeweis nicht mehr."
Kurios dabei: Der Verursacher des Strafstoßes war der Leipziger Angreifer Poulsen. Er hatte schon im ersten Spiel gegen Peru einen Elfmeter mit einem Foul verursacht und ist wegen seiner zweiten Gelben Karte im letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Frankreich gesperrt.
Schmeichels Wahnsinnsserie beendet
Auch für den früheren Schweizer Top-Referee und ZDF-Experten Urs Meier war es diesmal allerdings kein Elfmeter.
Poulsen bekam im Strafraum bei einem Kopfballduell den Ball aus kurzer Distanz an die Hand. Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz aus Spanien ließ zunächst weiterlaufen.
Daraufhin schritt Video-Assistent Mark Geiger (USA) ein. Der Referee zeigte nach Ansicht der Szene auf den Punkt - eine äußerst umstrittene Entscheidung.
Jedniak beendete die Serie von Dänemarks Torwart Kasper Schmeichel, der nach 571 Minuten wieder hinter sich greifen musste. Jedniak erzielte die letzten vier Pflichtspiel-Tore in Folge für Australien vom Punkt, davor war er einmal per Freistoß erfolgreich. Der 33-Jährige hat bereits seinen dritten Elfmeter bei einer WM verwandelt - der Rekord liegt bei vier.
Zum Auftakt hatte Dänemark durch einen Treffer Poulsens 1:0 gegen Peru gewonnen. Die Australier, die am Dienstag auf Peru treffen, mussten sich Mitfavorit Frankreich trotz heftiger Gegenwehr mit 1:2 geschlagen geben.
Auf eine Reaktion der Aussies warteten die 40.727 Zuschauer in Samara zunächst vergeblich. Die Dänen, bei denen Lasse Schöne den verletzten Mittelfeldspieler William Kvist (WM-Aus wegen Rippenverletzung) ersetzte, hatten wenig Mühe. Jörgensen hatte nach Vorarbeit von Henrik Dalsgaard den zweiten Treffer auf dem Kopf (24.).
Van Marwijk enttäuscht: "Hätten den Sieg verdient gehabt"
Erst nach einer halben Stunde sorgte Robbie Kruse vom Zweitligisten VfL Bochum für einen Hauch von Gefahr vor dem dänischen Tor. Der Angreifer war gut vom Berliner Mathew Leckie bedient worden.
Australiens Nationaltrainer Bert van Marwijk ("Wir hätten den Sieg verdient gehabt") hatte seine Spieler vor der Physis der Dänen gewarnt. Diese Warnung kam bei den Schützlingen des Niederländers offenbar nicht an. Nach Vorarbeit von Nicolai Jörgensen schloss Eriksen, in den zurückliegenden 15 Spielen für Dänemark an 18 Toren beteiligt (13 Tore, 5 Assists), gekonnt ab.
Auf eine Reaktion der Aussies warteten die 40.727 Zuschauer in Samara zunächst vergeblich. Die Dänen, bei denen Lasse Schöne den verletzten Mittelfeldspieler William Kvist (WM-Aus wegen Rippenverletzung) ersetzte, hatten wenig Mühe. Nach einer halben Stunde wurden die Socceroos besser, der Ausgleich war am Ende verdient.