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Die Bilanz des DFB-Trainingslagers

Das 15-tägige Trainingslager zur Vorbereitung auf die WM des DFB-Teams in Südtirol ist vorbei. SPORT1 war dabei, blickt zurück auf die Ereignisse und zieht Bilanz.
Das war es in Südtirol. Die Nationalmannschaft verabschiedet sich aus dem Quartier in Eppan. Grund genug für einen Rückblick auf die bisherige Vorbereitung.
Das 15-tägige Trainingslager zur Vorbereitung auf die WM des DFB-Teams in Südtirol ist vorbei. SPORT1 war dabei, blickt zurück auf die Ereignisse und zieht Bilanz.

Mit dem Abflug von Bozen nach Köln endete für die Nationalmannschaft  am Donnerstag das 15-tägige Trainingslager in Eppan. Am Freitag (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER) steigt die WM-Generalprobe gegen Saudi-Arabien in Leverkusen.

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SPORT1 fasst die wichtigsten Erkenntnisse und Beobachtungen zusammen. 

- Erdogan-Ärger ist immer noch ein Thema

"Was hätten wir noch machen sollen? Irgendwann reicht es dann auch. Wir werden keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Bei aller Verärgerung hoffen wir, dass sich jetzt jeder zurückhält", bemühte sich Team-Manager Oliver Bierhoff um die Beendigung des Aufreger-Themas des Trainingslagers. Denn der Ärger um das Foto der beiden Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Despoten Recep Tayyip Erdogan ist noch immer omnipräsent.

Während sich Gündogan am Rande des DFB-Medientages zumindest ausgewählten Medien stellte, schwieg Özil und ließ verlauten, dass er alles zu dem Thema gesagt habe.

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Ob das Thema, wie für den DFB, nun auch bei den Fans abgehakt ist, wird sich beim letzten WM-Test am Freitag in Leverkusen zeigen. In Klagenfurt hagelte es für Gündogan und Özil Pfiffe vom österreichischen und vom deutschen Fanlager.

- Rätselraten um Mesut Özil

Vier Tage verpasste der Arsenal-Star zuletzt das Mannschaftstraining. Stattdessen trainierte er individuell im Fitnesszelt. Grund: Özil zog sich im Test gegen Österreich eine Knieprellung zu.

Am Donnerstag absolvierte der Spielmacher zumindest Teile des Aufwärmtrainings, ehe er unter Beobachtung von Team-Arzt Jochen Hahne ein Sprint- und Koordinationstraining absolvierte. Gegen Saudi-Arabien wird Özil definitiv ausfallen. Für die WM hingegen rechnet man mit dem 29-Jährigen. "Bei Mesut wollen wir kein Risiko eingehen. Es ist nichts Ernstes", sagte Bierhoff.

- Burgfrieden bei Kimmich und Rüdiger

Es verging keine Woche im Trainingslager, da standen sich die Verteidiger Joshua Kimmich und Antonio Rüdiger nach einem Zweikampf im Training Kopf an Kopf gegenüber. Klares Zeichen: Der Konkurrenzkampf war bereits in vollem Gange.

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Ein Aufreger, der aber schnell abgehakt wurde. Beim Test gegen Österreich gab es nach einem gewonnen Zweikampf von Rüdiger einen anerkennenden Handschlag von Kimmich. Beide Jung-Stars zeigten sich also nicht nachtragend.

- Sane-Aus war ein Zeichen

Leroy Sane, der Shooting-Star der Premier League, wurde vom Trainerteam für viele überraschend aus dem WM-Kader gestrichen. Grund: Seine bislang nicht überzeugenden Auftritte für die Löw-Elf und schwache Trainingsleistungen. Die Sane-Ausbootung war jedoch vor allem ein Zeichen an die vielen anderen Hochtalentierten im DFB-Kader: Talent muss in Leistung umgewandelt werden, jeder fängt im DFB-Dress bei Null an.

"Ich fand es sehr schön, wie Leroy auf die Entscheidung reagiert hat. Er weiß, woran es gehapert hat und welche Schlüsse er daraus ziehen muss. Er ist unheimlich schnell und talentiert. Aber wenn man ehrlich ist, konnte er bei uns nicht so oft zünden wie in der Premier League", erklärte Co-Trainer Klose.

- Boateng wird wohl rechtzeitig fit

Wegen eines Muskelbündelriss in den linken Adduktoren verpasste Jerome Boateng den Saison-Endspurt des FC Bayern und trainierte zu Beginn des DFB-Trainingslagers nur individuell. Mittlerweile nimmt der Innenverteidiger jedoch wieder am Mannschaftstraining teil. Ob er gegen Saudi-Arabien zum Einsatz kommt, entscheidet sich Donnerstagabend. Bierhoff: "Ich gehe davon aus, dass er 100 Prozent einsatzfähig ist."

- Bayern-Stars auf Essenssuche

Im Örtchen St. Michael begaben sich u.a. die Bayern-Stars Thomas Müller und Mats Hummels abends schon mal auf die Suche nach einem Dönerladen - und wurden fündig.

Zusammen mit Joshua Kimmich, Jonas Hector und Sebastian Rudy sah man sie anschließend auch mit Eis durch die Gassen schlendern. Eine Abwechslung, die im streng getakteten DFB-Programm durchaus erlaubt sein darf.

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Mario Gomez hatte Frau Carina und Söhnchen Levi (Drei Wochen) zu Besuch. Der Stürmer schob in seiner Freizeit den Kinderwagen durch die Straßen Eppans und saß abends mit der Familie auf der Terrasse beim Edelitaliener. Ansonsten war die Bayern-Fraktion in ihrer Freizeit auf dem Golf- und Tennisplatz zu finden. Manuel Neuer machte Mountainbike-Touren. Leon Goretzka ging mit Flip-Flops wandern.

- Müller-Crash mit Kameramann

Schadlos überstanden alle Nationalspieler, außer des nicht anwesenden Mesut Özil, am Dienstag den DFB-Medientag mit den Journalisten. Bis auf Stürmer Thomas Müller, der auf dem Weg ins Hotel mit einem Kameramann von der Welt zusammenstieß und sich am Auge wehtat. Müller nahm es sportlich und humorvoll, sagte nach dem Crash: "Ich hoffe, ihr seid gut versichert."

Ansonsten ging Müller wie gewohnt in der Rolle des Antreibers und Gute-Laune-Onkels auf. In den Einheiten ärgerte er sich, wenn mal etwas nicht gelang und forderte lautstark Bälle. In kurzen Pausen schmierte er Boateng Sonnencreme ins Gesicht oder freute sich, als Joshua Kimmich Toni Kroos beim wegsprinten hinderte.

- Fans durften nicht zum Training

Täglich warteten dutzende Fans vor dem Sportgelände in Rungg, auf dem die Löw-Elf trainierte oder vorm Teamhotel. Die Mannschaft selbst bekamen die Zuschauer nur außerhalb der Sportplätze zu Gesicht: Wenn die Spieler mit den Fahrrädern vorbeifuhren oder hinter getönten Scheiben im Mannschaftsbus.

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Vereinzelt hielten Stars an, um Autogramme zu schreiben. Ansonsten wurde das Trainingsgelände streng bewacht, ein öffentliches Training für Fans gab es nicht und die Tests gegen die U20 fanden gänzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

- Neuer-Comeback mit Frau und Hagel

Manuel Neuers Ehefrau Nina reiste für das langersehnte Comeback ihres Mannes beim Test gegen Österreich extra nach Klagenfurt an und drückte ihrem Manuel von der VIP-Tribüne aus die Daumen.

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Wegen starken Unwetters (Regen und Hagel) musste Neuer über zwei Stunden auf den Anpfiff warten, ehe er nach drei Brüchen im linken Mittelfuß und trotz der 1:2-Pleite ein starkes Comeback gab. Bleibt Neuer fit, wird er bei der WM in Russland die Nummer eins sein.

- Black-Beats aus dem Fitnesszelt

Dröhnten laute Hip-Hop-Beats aus dem Fitnesszelt der deutschen Nationalmannschaft am Trainingsplatz, konnte man sich sicher sein, dass Boateng dort zugegen ist, um an seinem Comeback zu arbeiten.

Die Mannschaft hatte derweil nichts am Musik-Geschmack des Bayern-Stars auszusetzen. Jonas Hector bestätige am Donnerstag, dass es keine Beschwerden gab. Im Fitnesszelt sollten zudem Plakate von Basketball-Superstar James Harden und Box-Weltmeister Anthony Joshua die Nationalspieler motivieren.