Der 1. FSV Mainz 05 hat auf der Abenteuerreise nach Aserbaidschan seinen historischen ersten Sieg in der UEFA Europa League gefeiert.
Zwei Joker retten Mainz den Sieg
Der Bundesligist gewann in Baku beim FK Gabala 3:2 (1:0) und hat mit vier Punkten aus zwei Spielen noch alle Chancen, im Europapokal zu überwintern.
Cordoba trifft nach 57 Sekunden
Yoshinori Muto (41.), sowie die Joker Jhon Cordoba (68.) und Levin Öztunali (78.) trafen für das Team von Trainer Martin Schmidt, das sich erstmals für die Gruppenphase qualifiziert hatte. Cordoba traf bereits 57 Sekunden nach seiner Einwechslung und erzielte damit das schnellste Jokertor der laufenden Europa-League-Saison. (Tabellen)
Ruslan Gurbanow per Foulelfmeter (57.) und Sergei Zenjov (62.) hatten das Spiel zwischenzeitlich gedreht (Spielplan und Ergebnisse).
"Die erste Halbzeit war gut und wir waren aktiv. Dann flutschen zwei Dinger durch", sagte Mainz' Trainer Martin Schmidt bei SPORT1: "Die Reaktion hat gestimmt. Mit Levin Öztunali kam dann absolutes Tempo ins Spiel. Ich bin natürlich froh, dass ich als Trainer das Händchen hatte. Ich hoffe, dass wir jetzt ein bisschen Stabilität in die Mannschaft bekommen." (Die Stimmen zur Europa League)
Der Tabellenachte der Bundesliga brauchte lange, um rund 3300 Kilometer von der Heimat entfernt die Nervosität abzulegen (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker).
Deshalb entwickelte sich gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der nationalen Liga zunächst nur ein Spiel auf Augenhöhe. Die ersten 20 Minuten vergingen vor den Augen des neuen UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin ohne einen gefährlichen Torschuss der Gäste (Die Statistiken zum Spiel).
Aluminium verhindert Mainzer Rückstand
FSV-Torwart Jonas Lössl hatte dagegen mehr Ballkontakte, als den Mainzern lieb sein konnte. Zudem hatten die Rheinhessen Riesenglück, als der Kopfball von Ricardinho nur den Pfosten traf, und Sergei Zenjov beim Nachschuss die Nerven verlor und über das Tor zielte (24.).
"Wir merken schon, dass nach den englischen Wochen ein wenig die Frische fehlt", hatte Schmidt zuvor gesagt. Nach dem Ligaspiel am Sonntag beim VfL Wolfsburg werden die Rheinhessen sieben Spiele in drei Wochen absolviert haben.
Deshalb rotierte der Mainzer Trainer und veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:3 gegen Bayer Leverkusen am Sonntag auf vier Positionen. Unter anderem bekam der in der Liga nach einem groben Foul gesperrte Jose Rodriguez eine Bewährungschance im Mittelfeld.
Mainz wackelt nach der Pause
Die oft behäbige Kreativabteilung des FSV tat sich zunächst aber schwer, den Defensivbeton der robust spielenden Gastgeber zu knacken. Muto erlöste sein Team dann, als es zum ersten Mal schnell ging. Gaetan Bussmann leitete einen Ball direkt in den Strafraum weiter, der Japaner legte den Ball an Rafael Santos vorbei und traf ins lange Eck.
In der zweiten Halbzeit hatten Pablo de Blasis (46.) und Yunus Malli (50.) zunächst jeweils die Chance, mit einem zweiten Treffer für klare Verhältnisse zu sorgen. Aber Gabala bestrafte die mangelnde Chancenauswertung eiskalt. Lössl kam gegen Filip Ozobic im Strafraum zu spät, Gurbanow verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Der Pfiff von Schiedsrichter Gediminas Mazeika (Litauen) war vertretbar.
Zenjov schockte die mitgereisten Fans fünf Minuten später dann zum zweiten Mal. Schmidt reagierte anschließend, wechselte Cordoba und Öztunali ein und stellte das System um (67.). Cordoba traf mit seinem ersten Ballkontakt, zehn Minuten später legte Öztunali nach.