Danish Dynamite zündet die nächste Stufe!
"Wahnsinn!" Dänemarks Traum lebt
Die emotionale Reise von Dänemark nach dem Drama um Christian Eriksen geht dank eines Zittersiegs weiter: Die Mannschaft von Kasper Hjulmand bezwang im EM-Viertelfinale Überraschungsteam Tschechien knapp mit 2:1 (2:0) und trifft nun am Mittwoch im Halbfinale in Wembley auf England. Dänemarks Traum von einer Wiederholung des sensationellen EM-Titelgewinns von 1992 lebt damit. (Ergebnisse und Spielplan der EM)
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Kjaer freut sich auf Wembley - Hjulmand ist stolz
"Es ist Wahnsinn", sagte Kapitän Simon Kjaer dem TV-Sender DR. "Wir hatten vor der EM das Ziel, nach Wembley zu fahren, aber ich würde auch lügen, wenn ich sagen würde, dass wir zufrieden sind. Es ist eine wahnsinnige Leistung."
Vor allem der Zusammenbruch von Eriksen im ersten EM-Spiel wirkt noch nach. "Wir sind eine fantastische Gruppe. Wir vertrauen uns gegenseitig, wir sind füreinander da. Und wir wissen, dass es Christian gut geht. Wir spielen für ihn. Das ist riesig. Wir wissen nicht, ob wir jemals wieder in dieser Situation sein werden", ergänzte der frühere Wolfsburger Kjaer, der den Halbfinaleinzug ausgelassen mit den Teamkollegen vor den mitgereisten Fans vor der Fankurve feierte.
Erfolgscoach Hjulmand genoss den nächsten Sieg - mit einem rot-weißen Anglerhut auf dem Kopf. "Ich bin so stolz. Es ist hervorragend, wie die Mannschaft arbeitet und alles gibt auf dem Platz. Ich bin stolz auf die Mannschaft und die dänischen Leute. Wir haben so viel Liebe bekommen. Ich glaube, ganz Dänemark ist so froh und stolz, das ist ein super Moment", sagte Hjulmand in der ARD. "Wir sind sehr froh und genießen den Moment. Dann geht es wieder los am Mittwoch."
Nach Fehlentscheidung! BVB-Star Delaney lässt Dänemark früh jubeln
BVB-Profi Thomas Delaney (5.) stellte mit dem 24. Kopfballtor bei dieser EM einen Rekord auf und sorgte für einen Traumstart der Dänen. Der Treffer fiel allerdings nach einer Fehlentscheidung, denn die Ecke, die zum Erfolg führte, hätte es nicht geben dürfen, da Kasper Dolberg zuletzt am Ball gewesen war. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Dolberg (42.), der erneut anstelle von RB-Star Yussuf Poulsen im Angriff auflief, legte kurz vor der Pause den zweiten Treffer für die Dänen nach. Eine sehenswerte Außenristflanke von Joakim Maehle verwertete Dolberg direkt, es war bereits sein dritter Treffer bei dieser Endrunde. (Alles Wichtige zur EM 2021)
Schick zieht Tschechiens Rekordschützen Baros gleich
Der Leverkusener Stürmer Patrik Schick (49.) ließ die Tschechen mit seinem fünften Turniertor wieder hoffen. Zugleich zog Schick mit seinem fünften Turniertreffer mit dem bereits ausgeschiedenen Cristiano Ronaldo in der Torjägerliste gleich - und mit dem tschechischen EM-Rekordtorjäger Milan Baros.
"Wir sind sehr enttäuscht, für uns ist hier alles zu Ende", sagte Schick später im tschechischen Fernsehen CT. "Ich denke, wir haben alles getan, um erfolgreich zu sein, aber wir hatten in den letzten Minuten nicht die Kraft, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen."
Hjulmand hatte die Bedeutung der Partie bereits vor dem Anpfiff deutlich gemacht. Dies sei "eine Chance", betonte der dänische Coach, "die wir vielleicht nie wieder bekommen". Einmal mehr kämpfte Dänemark auch für Mittelfeldstar Eriksen, der im ersten Turnierspiel kollabiert war. "Er ist immer noch das Herz der Mannschaft", sagte Hjulmand.
Dänemark kämpft für Eriksen
Ohne Eriksen, der am Freitag am Strand von Tisvilde gesichtet wurde und für ein Fan-Foto mit einem elfjährigen Jungen posierte, und zunächst auch ohne Yussuf Poulsen startete Dänemark ins Spiel. Dolberg, Doppeltorschütze aus dem Achtelfinale, erhielt den Vorzug in der Spitze vor dem Leipziger, der zuletzt angeschlagen gefehlt hatte. Hjulmand vertraute der Elf, die gegen Wales (4:0) überzeugend aufgetreten war.
Und die Skandinavier erwischten einen perfekten Auftakt. Delaney köpfte gleich bei der ersten Offensivaktion völlig freistehend nach einer Ecke ein, die es allerdings nicht hätte geben dürfen. Die Proteste der Tschechen vor dem Eckstoß hatten aber nichts mehr an der Entscheidung von Schiedsrichter Björn Kuipers geändert.
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Doch die erhoffte Sicherheit gab die Führung den Dänen nicht. Wenig Tempo, kaum Ideen - den besseren Eindruck in einer dürftigen ersten Halbzeit machten die Tschechen, die durch Tomas Holes (22./35.) zweimal gefährlich vor dem dänischen Tor auftauchten.
Tschechien verkürzt und lässt die Dänen in der Schlussphase zittern
Von den mitreißenden Auftritten von Hjulmands Elf in den vorherigen Partien war nur wenig zu sehen, selten starteten die Dänen zielstrebige Angriffe über die schnellen Martin Braithwaite und Mikkel Damsgaard. Doch sie überzeugten mit Effektivität: Dolberg schob nach einer herrlichen Flanke von Joakim Maehle eiskalt ein.
Auf der Bank blieb bei Tschechien auch nach der Pause Kapitän Vladimir Darida, der beim Überraschungscoup gegen die Niederlande (2:0) verletzt ausgefallen war. Doch das Team von Trainer Jaroslav Silhavy zeigte auch ohne den Hertha-Profi eine Reaktion und belohnte sich umgehend durch Schick.
Nach dem Blitzstart der Tschechen beruhigte Dänemark die Partie etwas. Hjulmand zog Christensen als Stabilisator aus der Dreierkette vor ins Mittelfeld, dazu brachte er Poulsen als frischen Stürmer, um für Entlastung zu sorgen. Der Schwung nach der Pause von Schick und Co. verpuffte mit zunehmender Spieldauer. Dennoch mussten die Dänen in der sechsminütigen Nachspielzeit nochmals zittern, brachten den knappen Vorsprung aber über die Zeit.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)