Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat auf den Trikotstreit zwischen den EM-Startern Ukraine und Russland reagiert und die Ukraine zu Änderungen des offiziellen Spieldresses aufgefordert. Ein "politischer" Slogan solle entfernt werden, hieß es vonseiten der UEFA am Donnerstag.
Ukraine soll EM-Trikots ändern
Der Europa-Verband teilte mit, dass die Nachricht "Ruhm für unsere Helden", die auf antirussischen Demonstrationen im Jahr 2014 skandiert wurden, "eine klare politische Ausrichtung" habe. Die Ukraine teilte als Reaktion mit, man werde Gespräche mit der UEFA aufnehmen.
Zuvor hatte sich Russland mit einer offiziellen Beschwerde an die UEFA gewendet. In dem Brief des Verbands hieß es vor der am Freitag startenden EURO: "Wir machen auf die Verwendung von politischen Motiven auf dem Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft aufmerksam, was gegen die Grundprinzipien des UEFA-Ausrüstungsreglements verstößt."
Politiker äußern sich zu Ukraine-Trikot
Auf den bisherigen Trikots der Ukrainer ist der Umriss ihres Landes zu sehen, einschließlich der von Russland annektierten Krim und der von Separatisten kontrollierten Regionen Donezk und Lugansk. Außerdem sind die Worte "Ruhm für die Ukraine" sowie "Ruhm für die Helden" zu lesen, welche mit dem jahrzehntelangen Unabhängigkeitskampf der Ukraine in Verbindung gebracht werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag das Design ausdrücklich begrüßt. Das Trikot, mit dem Selenskyj bei Instagram posierte, sei "in der Tat anders als alle anderen. Es weiß, wie man schockiert. Es hat mehrere wichtige Symbole, die die Ukrainer vereinen".
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hatte darauf hingewiesen, dass die Ukraine "das ukrainische Territorium mit der russischen Krim verbunden hat".
Sportpolitiker Dmitri Swischtschjow bezeichnete das Trikot im russischen Fernsehsender RT als "völlig unangemessen" und ergänzte: "Dann sollen unsere Spieler in T-Shirts auf den Platz gehen, auf denen die Umrisse des russischen Reiches abgebildet sind, das Polen, die Ukraine und Finnland einschließt."