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Fanliebling Will Grigg bleibt bei EM ohne Einsatz für Nordirland

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Fanliebling Will Grigg bleibt bei EM ohne Einsatz für Nordirland

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Will Grigg ist nicht on fire

Will Grigg muss auch im Achtelfinale gegen Wales wieder 90 Minuten auf der Bank schmoren. Nationaltrainer Michael O'Neill verteidigt seine Entscheidung.
Will Grigg
Will Grigg
© dpa Picture Alliance
Matthias Becker
Will Grigg muss auch im Achtelfinale gegen Wales wieder 90 Minuten auf der Bank schmoren. Nationaltrainer Michael O'Neill verteidigt seine Entscheidung.

Die Situation war perfekt, kein Schmonzetten-Schreiber hätte sie besser choreographieren können.

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Noch zwölf Minuten waren zu spielen zwischen Wales und Nordirland. Ein Spiel wie eine Wurzelbehandlung: Man weiß, dass es sein muss, ohne Betäubung ist es aber eher unangenehm.

Die Fans der beiden Insel-Teams betäubten sich vor dem Spiel auf alt hergebrachte Weise. Den übrigen Beobachtern blieb nur, sich ihren Schmerz von der ausgelassenen Stimmung auf den Rängen nehmen zu lassen.

Aber zurück in die 78. Minute. Wales hatte sich zum 1:0 durch ein von Gareth Bale aufgelegtes Eigentor gequält, als ER doch tatsächlich an der Seitenlinie auftauchte. Der leibhaftige Will Grigg!

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Hundertfach, ach tausendfach wurde er in den letzten Wochen besungen. Von den eigenen Fans, aber auch von vielen anderen, die in den Stadien und Fanzonen dem Kultkicker von Wigan Athletic huldigten.

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Magennis statt Grigg

Keine Sekunde hatte Grigg bei dieser EM bis dato gespielt. Mit 25 Toren hatte er Wigan zur Drittliga-Meisterschaft geschossen. Nur deshalb war er überhaupt dabei in Frankreich. Die nordirischen Fans hatten den Fan-Gesang aus Wigan übernommen und "Will Grigg's on fire" wurde zum Social-Media-Phänomen.

Nordirlands Trainer Michael O'Neill hätte für die Pointe des Turniers sorgen können, hätte er Grigg kurz vor Schluss gebracht und der hätte dann gegen Wales den Ausgleich gemacht. "Solche Geschichten schreibt nur der Fußball", hätten alle gerufen - und das SPORT1-Phrasenschwein hätte sich dick und rund gefressen.

Doch letztlich ist Fußball dann doch ein Profi-Sport, der nicht zwingend dem Hype und den sozialen Medien gehorcht. O'Neill brachte für die letzten Minuten Josh Magennis, Grigg musste wieder auf der Bank Platz nehmen. Wales schaukelte den Vorsprung gegen limitierte Nordiren über die Zeit. Und das Social Web wendete sich schnell Gareth Bale und seiner süßen Tochter zu.

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"Stelle nicht nach Wünschen der Fans auf"

"Sehr enttäuscht" sei er, sagte Grigg nachher. In der Interviewzone war er gefragter als alle seine Kollegen zusammen, auch ohne eine Sekunde gespielt zu haben. Das war ihm sichtlich unangenehm.

"Natürlich war der Song eine Riesensache. Aber am Ende bin ich eben doch Profi-Fußballer. Und zu einem Turnier zu fahren und nicht zu spielen ist schon sehr enttäuschend", sagte Grigg mit leiser Stimme.

Coach O'Neill musste sich auf der Pressekonferenz fragen lassen, warum er Grigg nicht gebracht hatte. "Um ehrlich zu sein: Er war als Stürmer bei uns nur vierte Wahl", erklärte O'Neill: "Es tut mir leid für ihn. Er hat eine großartige Zukunft vor sich. Aber ich stelle meine Mannschaft nicht nach den Wünschen der Fans auf."

Grigg geht, der Song bleibt

Die hatten sich da längst auf den Weg aus dem Stadion in die angrenzenden Bars gemacht. "Nanananananana nanana nana" hallte es durch die Straßen. Egal, ob die Anhänger die Trikots der "Green & White Army" oder die der Waliser an hatten.

Nordirland ist raus, Will Grigg war auch an diesem Tag nicht on fire.

Der Song über ihn wird die EM aber bis zum Schluss begleiten.