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Nationalmannschaft: Muss Löw Kimmich wieder zum Rechtsverteidiger machen?

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Nationalmannschaft: Muss Löw Kimmich wieder zum Rechtsverteidiger machen?

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Muss Löw dieses Titelopfer bringen?

Joshua Kimmich ist beim DFB-Team im Mittelfeld gesetzt. Joachim Löw überlegt aber, ihn als Rechtsverteidiger einzusetzen. Es könnte ein entscheidender Schachzug sein.
Bundestrainer Joachim Löw erklärt, warum er trotz Rücktritt noch so motiviert ist wie am ersten Tag. Erleichtert war er nach der Bekanntgabe seines Abschieds nicht.
Joshua Kimmich ist beim DFB-Team im Mittelfeld gesetzt. Joachim Löw überlegt aber, ihn als Rechtsverteidiger einzusetzen. Es könnte ein entscheidender Schachzug sein.

An Joshua Kimmich führt kein Weg vorbei – nicht beim FC Bayern München und auch nicht bei der deutschen Nationalmannschaft.

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Der 26-Jährige ist unumstrittener Führungsspieler, besitzt unbändigen Ehrgeiz und Siegeswillen. Gepaart mit seiner spielerischen Qualität macht ihn das unverzichtbar.

Doch auf welcher Position? In beiden Mannschaften ist Kimmich im defensiven Mittelfeld gesetzt. Beim Rekordmeister heißt sein Nebenmann Leon Goretzka, im Nationalteam spielt normalerweise Toni Kroos an seiner Seite. Bei den anstehenden WM-Qualifikationsspielen wird der Real-Star aufgrund muskulärer Probleme allerdings nicht zur Verfügung stehen.

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Löw denkt über Kimmich als Rechtsverteidiger nach

Sehen wir das Duo Kimmich/Kroos also auch bei der EM zusammen im Mittelfeld? Nicht unbedingt. Während Kroos weiterhin unabdingbar ist, gibt es hinter der Rolle Kimmichs ein kleines Fragezeichen. (Spielplan und Ergebnisse der Nationalmannschaft)

Denn es ist gut möglich, dass er bei der EM auf einer Position zum Einsatz kommt, die er in der Nationalelf zuletzt bei der enttäuschenden WM 2018 in Russland innehatte. Löw hält es sich offen, Kimmich wieder als Rechtsverteidiger einzusetzen. "Ich denke darüber nach, lasse alles in meine Überlegungen einfließen", gab der Bundestrainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Island zu. (WM-Qualifikation: Deutschland - Island, Donnerstag ab 20.45 Uhr im LIVETICKER).

Er hob explizit die Stärken Kimmichs auf beiden Positionen hervor. "Er macht in beiden Positionen einen guten Job. Er schlägt gute Flanken, ist aber auch im Mittelfeld extrem wichtig. Ich denke darüber nach, was sein könnte."

Bis zur WM 2018 war Kimmich in der Nationalelf auf der Rechtsverteidigerposition zuhause, mit dem Umbruch folgte auch die Versetzung ins Mittelfeld. Warum also nun der mögliche Rückzieher?

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DFB-Team mit Überangebot mit Mittelfeld

Dieser hat vor allem mit der vorhandenen Qualität auf beiden Positionen zu tun. Im Mittelfeld stehen Löw vier herausragende Spieler zur Verfügung. "Im Mittelfeld sind wir insgesamt sehr gut besetzt. Goretzka ist gut drauf, Ilkay Gündogan ist in einer sehr guten Form, Kimmich ist konstant", erklärte Löw. Auch Florian Neuhaus könnte eine Option sein. "Neuhaus schätze ich persönlich dafür, wie er als junger Spieler agiert."

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Auf der Rechtsverteidigerposition herrscht seit Jahren allerdings eine klaffende Lücke. Thilo Kehrer und Lukas Klostermann haben bisher nicht nachhaltig überzeugen können. Benjamin Henrichs feierte erst Ende 2020 sein Comeback im DFB-Team. Der junge Ridle Baku vom VfL Wolfsburg feierte erst Ende 2020 sein Debüt, weilt aktuell bei der U21-EM. Zuletzt spielte beim blamablen 0:6 gegen Spanien mit Matthias Ginter ein Innenverteidiger rechts hinten.

Auch Emre Can könnte auf dieser Position agieren, der BVB-Spieler hat aber andere Pläne. Auf der Pressekonferenz vor dem Island-Spiel erklärte er auf SPORT1-Nachfrage: "Ich sehe mich in der Zentrale. Nicht als Rechtsverteidiger, sondern im zentralen Mittelfeld oder der Innenverteidigung."

Auch beim FC Bayern spielte Kimmich bis 2019 als Rechtsverteidiger. Unter Flick ist Kimmich im Mittelfeld allerdings unverzichtbar geworden. Als Rechtsverteidiger Benjamin Pavard zuletzt schwächelte oder mit einer Corona-Infektion ausfiel, zog Flick lieber Niklas Süle nach rechts als Kimmich im Mittelfeld zu opfern.

Ähnliche Situation bei WM 2014

Doch dieses Opfer muss Löw nun möglicherweise bringen. Und ein Blick in die eigene Historie könnte ihn zu diesem Schritt ermutigen. Bei der WM 2014 fand Löw eine ähnliche Situation vor. Er ließ Kapitän Philipp Lahm – eigentlich Rechtsverteidiger – auch auf eigenen Wunsch im defensiven Mittelfeld spielen und agierte mit vier Innenverteidigern – was ihm viel Kritik einbrachte.

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Erst während des Achtelfinalspiels gegen Algerien änderte er seine Taktik. Als sich Rechtsverteidiger Skhodran Mustafi verletzte, brachte Löw Sami Khedira und schob Lahm wieder auf die Rechtsverteidigerposition.

Die DFB-Elf zitterte sich zu einem 2:1-Sieg nach Verlängerung, der als Initialzündung für das Kommende galt: Ein knapper Sieg gegen Frankreich, die 7:1-Gala im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien und schließlich das dramatische Finale inklusive Siegtor von Mario Götze. Alle diese Spiele gewann die DFB-Elf mit Lahm als Rechtsverteidiger.

Doch wie sieht Kimmich selbst die Debatte um seine Position? "Der Bundestrainer hat sich, was meine Position angeht, ziemlich festgelegt – und zwar auf das Mittelfeld", erklärte er in der Sport Bild.

Kimmich wäre allerdings nicht Kimmich, wenn er seinen eigenen Wunsch – und der ist eine Position im Mittelfeld – über das Wohl der Mannschaft stellen würde. Es gehe am Ende "nicht darum, dass ich stur darauf poche, im Mittelfeld zu spielen, sondern dass wir den Titel holen. Wenn die Wahrscheinlichkeit mit mir als Rechtsverteidiger größer ist, dann spiele ich rechts."

Auch diese Einstellung macht ihn unverzichtbar – egal auf welcher Position.