Joachim Löw will das Ausrufezeichen hinter der Botschaft seiner Spieler Richtung Katar sein. "Absolut", sagte der Bundestrainer nach dem 3:0 (2:0) der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Island: "Das sollte ein Zeichen sein, dass wir für alle Menschenrechte auf der Welt einstehen, egal wo. Welche Werte wir vertreten. Das war ein gutes und wichtiges Zeichen."
HUMAN RIGHTS: Löw will das Ausrufezeichen sein
Angeregt habe er diese Aktion allerdings nicht. "Die Spieler haben das selbst am Mittag noch gemalt und geschrieben", berichtete Löw. Bei der Aufstellung für die Hymnen trug dann jeder Nationalspieler in Duisburg am Donnerstagabend ein schwarzes T-Shirt mit einem weißen Buchstaben - zusammen lautete die Botschaft: HUMAN RIGHTS.
"Wir möchten der Gesellschaft klar machen, dass wir das nicht ignorieren, sondern ganz klar machen, welche Bedingungen da herrschen müssen", sagte Torschütze Leon Goretzka bei RTL: "Wir haben eine große Reichweite - und können die wunderbar nutzen, um Zeichen zu setzen für die Werte, für die wir stehen wollen. Das war eindeutig."
Der englische Guardian hatte kürzlich berichtet, dass seit der WM-Vergabe an das Emirat 2010 mehr als 6500 Menschen auf Stadion-Baustellen gestorben sind. Katar steht bei Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International seit Jahren wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik.
Am Mittwoch hatte die norwegische Nationalmannschaft mit Borussia Dortmunds Topstar Erling Haaland eine ähnliche Botschaft ausgesandt. Vor ihrem WM-Qualifikationsspiel in Gibraltar (3:0) trugen die Spieler weiße T-Shirts mit der Aufschrift: "Menschenrechte - auf und neben dem Platz".