Jetzt zittert der FC Bayern!
FCB: Was ist Flick-Machtwort wert?
Am Dienstag hat Joachim Löw überraschend verkündet, dass er nach der EM als Bundestrainer aufhören wird.
Nach dem Rücktritt des 61 Jahre alten Weltmeister-Trainers (er hatte Vertrag bis 2022) stellt sich die Frage nach seinem Nachfolger im Sommer.
Ein Name, der immer wieder fällt, ist Hansi Flick!
"Ich wäre verrückt, wenn ich das ausschließen würde", hatte Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff im Interview mit der Sport Bild auf die Frage geantwortet, ob Flick ein möglicher Nachfolger von Löw sein könne.
Rummenigge: Lösen nicht die Probleme des DFB
SPORT1 hatte sich bereits nach dem 0:6-Debakel gegen Spanien Mitte November und den anschließenden Querelen zwischen dem Bundestrainer und der DFB-Führung festgelegt: Nach der EM hört Löw auf!
So ist es nun gekommen. Und da Flick bereits seit Monaten als Top-Kandidat auf die Löw-Nachfolge gilt, konfrontierte SPORT1 Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge im exklusiven Interview am 5. Februar 2021 mit folgenden Fragen:
SPORT1: Zuletzt gab es Gerüchte um seinen vorzeitigen Abschied im Sommer. Gehen Sie davon aus, dass Hansi Flick in der nächsten Saison Trainer des FC Bayern sein wird?
Rummenigge: Hundertprozentig. Außerdem: Er hatte als Spieler seine schönste und erfolgreichste Zeit beim FC Bayern. Das wird auch für seine Zeit als Trainer gelten.
SPORT1: Würden Sie Hansi Flick vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen, wenn er Sie darum bittet, Bundestrainer werden zu wollen?
Rummenigge: Ich habe immer gesagt, dass der Trainer der wichtigste Angestellte ist und wir eine Vertrags-Vereinbarung haben, die bekannt ist. Von daher ist das überhaupt kein Thema. Wir werden nicht die Probleme des DFB lösen. Und wenn ich ehrlich bin: Wäre ich Trainer und sollte vom Arbeitgeber FC Bayern zum Arbeitgeber DFB wechseln, würde mir das lediglich ein Schmunzeln entlocken.
Ein deutliches Machtwort von Rummenigge, doch wie lange hat es Bestand?
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Flick hat beim FC Bayern alles erreicht
Fakt ist: Ein vorzeitiger Flick-Abgang (Vertrag bis 2023) wäre für den Verein der Worst Case. Der Trainer passt perfekt zum FC Bayern, zum vorhandenen Spielermaterial und den ambitionierten Ansprüchen des Klubs.
Mit Rummenigge hat er zudem einen starken Befürworter in den eigenen Reihen. Und wer könnte Flick überhaupt ersetzen?
Doch klar ist auch: Der Job des Bundestrainers reizt Flick, die Strukturen beim DFB kennt er in- und auswendig! Bei den Bayern hat er mit sechs Titeln binnen einer Saison die Latte maximal hoch gelegt. Mehr geht nicht. Umso intensiver werden Rückschläge bewertet, wie das Pokal-Aus bei Zweitligist Kiel.
Hinzukommt, dass die Mannschaft im kommenden Jahr durch den Abgang von David Alaba massiv geschwächt wird. Jérôme Boateng könnte ihm folgen. Zwei Spieler, die für Flick unverzichtbar sind. Ihn hatte bereits der Abgang von Thiago gestört.
Flick reibt sich bei Bayern auf
Zudem gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, vor allem in Personalfragen. Da Salihamidzic in Reihe eins auf Klartext-Ansagen verzichtet, ist Flick auf jeder Pressekonferenz und an Spieltagen genötigt, zu brennenden Themen Stellung zu beziehen. Das raubt ihm wertvolle Energie und stört ihn.
"Ich weiß, was es bedeutet, beim FC Bayern zu arbeiten, und sehe keinen Grund, über etwas anderes nachzudenken", sagte Flick der Bild zwar Mitte Februar. Er habe eine "tolle Mannschaft", ein "tolles Trainer-Team" und einen "tollen Staff", erklärte Flick, "deswegen macht mir das hier sehr viel Spaß. Ich habe im Moment überhaupt keine Veranlassung, daran irgendetwas zu verändern." (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Doch was soll er anderes sagen?
Nach Löws überraschendem Rücktritt am Montag wird man bei den Bayern zittern, sofern der DFB in Person von Bierhoff wirklich ernst macht.
Über allem steht aber erstmal eines: Rummenigges Wechsel-Machtwort bei SPORT1!