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DFB: Löw darf als Bundestrainer weitermachen

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DFB: Löw darf als Bundestrainer weitermachen

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Löw darf Bundestrainer bleiben

Wie nie zuvor in seiner Amtszeit steht Joachim Löw in der Kritik. Doch der Bundestrainer darf nach SPORT1-Informationen mindestens bis zur EM weitermachen.
Historische 0:6-Klatsche gegen Spanien: Wie erklärt Joachim Löw das DFB-Debakel? SPORT1 zeigt die Pressekonferenz in voller Länge.
Wie nie zuvor in seiner Amtszeit steht Joachim Löw in der Kritik. Doch der Bundestrainer darf nach SPORT1-Informationen mindestens bis zur EM weitermachen.

"Ob ich mir Sorgen um meinen Job machen muss, müssen Sie andere fragen." 

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Sagte Joachim Löw auf der Pressekonferenz nach der 0:6-Schande von Sevilla. Der Bundestrainer steht nach 14 Jahren Amtszeit wie nie zuvor in der Kritik. Nach dem Spiel attestierte er seiner Mannschaft, "chancenlos" gewesen zu sein. Für den blutleeren Auftritt seiner Spieler rang er aber nach den richtigen Worten.  

Fußball-Deutschland fordert Konsequenzen. Doch das Ergebnis mehrerer Gespräche seit dem gestrigen Abend ist nach SPORT1-Infos: Das 0:6-Debakel wird intern aufgearbeitet. Löw bleibt bis mindestens zur EM 2021 Bundestrainer!

Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff, der bei SPORT1 und in der FAZ Anfang der Woche selbst latenten Erfolgs-Druck auf Löw ausgeübt hatte, war Löw schon unmittelbar nach Abpfiff zu Seite gesprungen. "Das Vertrauen in Löw ist vollkommen da. Absolut. Daran ändert auch dieses Spiel nichts", sagte er in der ARD.  

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Keller mit Erklärung auf DFB-Website

DFB-Präsident Keller bestätigte die SPORT1-Infos am Mittwochnachmittag mit einem Statement auf der DFB-Website: 

"Wir haben gestern in Sevilla einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat. Den Zuschauern zuhause, mir, dem Trainer, den Spielern. Ich war nach Abpfiff in der Kabine und habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt. Aber auch den Willen, diesen Eindruck zu korrigieren", äußerte Keller.

"Unsere junge Mannschaft kann an diesem herben Rückschlag wachsen, wenn dieses Spiel, in dem nicht nur Herz und Leidenschaft gefehlt haben, gründlich analysiert und die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden. Das Potenzial hat sie. Wir haben uns bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen. Dieser Weg kann, wie man gestern gesehen hat, der steinigere sein und auch zu schmerzhaften Niederlagen führen."

Auch wenn sich alle gewünscht hätten, "anders aus diesem schwierigen, bis dahin dennoch eigentlich erfolgreichen Länderspieljahr zu gehen, besteht unsere Herausforderung weiterhin darin, eine starke Mannschaft zu formen für die nächsten drei großen Turniere: die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die WM 2022 und die EM im eigenen Land 2024."

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Was wären die Alternativen zum Trauerschwur gewesen?  

Option 1: Löws Entlassung 

Wer hätte denn Löw überhaupt entlassen können?  

In §34 der DFB-Satzung heißt es: "(…) Das Präsidium nimmt unter Beachtung von §35 alle Aufgaben wahr, die nach dieser Satzung oder den Ordnungen nicht anderen Organen des DFB zugewiesen sind. Zu diesen Aufgaben gehören insbesondere: (…) – die Personalauswahl hinsichtlich der Direktoren, – die Personalauswahl hinsichtlich des Bundestrainers und der Bundestrainerin, des für die Nationalmannschaften zuständigen Direktors (…)."  

Ferner steht in §35 geschrieben: "(…) Dem Präsidialausschuss sind folgende Angelegenheiten übertragen: – Personalangelegenheiten der Direktoren, des Bundestrainers und der Bundestrainerin, des für die Nationalmannschaften zuständigen Direktors (…).” 

Heißt vereinfacht: Die Entscheidung einer Entlassung von Löw oder gar von Bierhoff liegt in den Händen des Präsidialausschusses, deren Vorsteher DFB-Präsident Keller ist. Im Ausschuss vertreten sind unter anderem Dr. Rainer Koch, Peter Peters, Christian Seifert und Philipp Lahm. Ebenso Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, der für den Vertrag des Bundestrainers verantwortlich ist. Bierhoff besitzt als Nationalmannschafts-Direktor ein Vorschlagsrecht in puncto Besetzung des Trainerpostens. 

Option 2: Löws Rücktritt 

"Wer Jogi kennt, der weiß, dass er sich auch nach erfolgreichen Turnieren immer wieder hinterfragt, ob er noch Kraft und Inspiration hat für diese Aufgabe", sagte Bierhoff im SPORT1-Interview.  

Löw wirkte nach dem 0:6 ratlos und niedergeschlagen. Auf der Ersatzbank wirkte er fast starr. Klar ist: Am Bundestrainer geht die anhaltende Kritik nicht spurlos vorbei. Dennoch bleibt er stets respektvoll und beantwortet jede noch so kritische Frage.  

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Löw galt bisher als fest entschlossen, den Umbruch fortzuführen und die Mannschaft als Bundestrainer bei der um ein Jahr verschobenen EM zu begleiten. Dass er seinen Vertrag bis einschließlich der WM in Katar 2022 erfüllt, daran glaubt kaum jemand. Löws Rückzug 2021 ist naheliegend.  

Es wird Option 3: Löw darf weitermachen! 

Das ist das Ergebnis der Gespräche seit dem Dienstagabend. Löw hat vor allem die Unterstützung von Bierhoff, der zu seinen Worten stehen will, und Keller. 

Am Sonntag, weit vor dem nicht vorhersehbaren Untergang gegen Spanien, hatte Bierhoff bei SPORT1 bereits erklärt: "Ich bin der Überzeugung, dass er der beste Bundestrainer ist, den wir haben können (…) Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass er der richtige Mann ist."

Zudem hättet sich die Frage der Alternative gestellt: Hansi Flick, Julian Nagelsmann und Jürgen Klopp sind allesamt in Vereinen unter Vertrag. Ralf Rangnick wäre verfügbar und hat nach SPORT1-Information verbandsintern auch Fürsprecher. Könnte als Revoluzzer aber nicht in die aktuellen DFB-Strukturen passen.

Auch U21-Trainer Stefan Kuntz hat eine breite Front an Unterstützern hinter sich, allerdings müsste man dann für Kuntz einen Nachfolger finden. Neu im Rennen als Löw-Nachfolger ist Thomas Tuchel, dessen Vertrag bei Paris Saint-Germain 2021 ausläuft und wohl nicht verlängert wird.