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Karl-Heinz Rummenigge attackiert DFB - Reinhard Grindel reagiert

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Karl-Heinz Rummenigge attackiert DFB - Reinhard Grindel reagiert

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Rummenigge-Attacke: DFB reagiert

Karl-Heinz Rummenigge übt nach dem WM-Debakel und dem Chaos danach harsche Kritik am DFB und fordert Philipp Lahm. DFB-Boss Reinhard Grindel antwortet.
Nach dem frühen Aus bei der WM knüpft sich Karl-Heinz Rummenigge den DFB vor und macht einen Rundumschlag.
Marcel Bohnensteffen, Florian Plettenberg, Stefan Kumberger
Karl-Heinz Rummenigge übt nach dem WM-Debakel und dem Chaos danach harsche Kritik am DFB und fordert Philipp Lahm. DFB-Boss Reinhard Grindel antwortet.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat in einer beispiellosen Generalkritik mit DFB-Präsident Reinhard Grindel abgerechnet und der Führungsstruktur beim Deutschen Fußball-Bund ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.

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"Mir fehlt im Moment die klare professionelle Handhabe der Krisensituation. Es wundert mich aber auch nicht, der DFB ist nur noch durchsetzt von Amateuren. Mir fehlt da die Fußball-Kompetenz", sagte der 62-Jährige am Rande einer Ehrung für Jupp Heynckes in der Erlebniswelt des FC Bayern.

Das habe sich, so Rummenigge, auch am Donnerstag gezeigt, "in dem sie die ganzen Landesfürsten eingeladen haben und die dann offensichtlich mit viel Valium erstmal beruhigt haben. Aber das ist nicht der Ansatz beim DFB, eine Krise zu bewältigen, wie man sie bei der WM erlebt hat."

Mit einer Rücktrittsforderung an Grindel wollte Rummenigge seine Schelte nicht verbinden, aber er attackierte seinen Vize Rainer Koch namentlich: "Ich fordere gar nichts, ich stelle nur fest, dass beim DFB komplett Amateure das Geschehen übernommen haben und da spielen natürlich Leute wie  Koch und einige Landesfürsten eine Rolle."

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Grindel um Deeskalation bemüht

Grindel selbst äußerte sich in einer Reaktion am frühen Freitagabend deeskalierend. Das DFB-Präsidium arbeite "sehr gut" mit Vertretern von Bundesliga und Amateurfußball zusammen.

Es bestehe Einigkeit "über den Weg, den wir gehen wollen. Auch ich persönlich arbeite mit Karl-Heinz Rummenigge sehr gut zusammen", so Grindel, "und ich bin ganz sicher, dass wir an dieser guten Zusammenarbeit auch festhalten werden."

Lob für Löw und Lahm

Ex-Kapitän Philipp Lahm sieht Rummenigge derweil für eine Rolle als Vizepräsident geeignet: "Ich halte Philipp Lahm und seinen Berater Roman Grill für perfekt passend für den DFB. Philipp hat diese Qualität, für einen Verband zu arbeiten. Es wäre vielleicht eine interessante Lösung, Philipp Lahm dort als Vize-Präsidenten zu installieren, um dem Präsidium ein Stück weit mehr Professionalität zu geben."

Bundestrainer Joachim Löw - der am Freitag Lahms Kritik an seinem Führungsstil zurückwies - nahm Rummenigge von der harschen Kritik aus. "Er hat zwölf Jahre einen überragenden Job gemacht, er war siebenmal in einem Halbfinale, ist Weltmeister geworden, einem solchen Mann ist man ein Stück weit zur Dankbarkeit verpflichtet", betonte Rummenigge.

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Rummenigge bricht Lanze für Mesut Özil

Bemerkenswert außerdem: Der Bayern-Boss brach eine Lanze für den viel kritisierten Mesut Özil, dem Grindel zuletzt ein Ultimatum stellte, sich doch noch öffentlich zu "Erdogangate" zu äußern oder sonst ausgebootet zu werden: "Mesut Özil als exklusiven Sündenbock hinzustellen, sorry, das halte ich für etwas weit überzogen."

- Rummenigges DFB-Abrechnung im Wortlaut:

"Ich bin ein Stück weit irritiert, was man beim DFB als Krisenbewältigung versteht. Mir fehlt da ein Stück weit die Fußball-Kompetenz. Ich bin nicht überzeugt, dass da die richtigen Ansätze gefunden werden, wie das gerade abläuft mit diesen Leuten. Es wundert mich aber auch nicht mehr. Der DFB ist eigentlich nur noch durchsetzt von Amateuren. Das haben sie ja auch gestern wieder gezeigt, indem sie die ganzen Landesfürsten eingeladen haben und die dann mit viel Valium beruhigt haben. Der DFB muss sich ein Stück weit dem professionellen Fußball öffnen und nicht für den Amateurfußball. Die haben ihre Berechtigung, die sind die Wurzeln des Fußballs - alles okay. Aber ich glaube: Fußball-Deutschland interessiert, was die Nationalmannschaft abliefert und nicht, was in Amateurligen vor sich geht."

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