Nationalspieler Kerem Demirbay vom Bundesligisten TSG Hoffenheim hat den in die Kritik geratenen Ex-Weltmeister Mesut Özil verteidigt.
Auch Demirbay verteidigt Özil
"Dieser Spieler hat so viel für die Nationalmannschaft geleistet. Er hat vielleicht nicht die WM gespielt, die man sich vorgestellt hat, aber das haben andere auch nicht", sagte Demirbay dem Fachmagazin kicker (Donnerstagsausgabe).
Demirbay, der wie Özil türkische Wurzeln hat und aus Gelsenkirchen stammt, gefällt der Umgang mit dem Mittelfeldspieler des FC Arsenal überhaupt nicht. "Wenn alles gut läuft, ist alles immer gut, aber wenn es nicht läuft, finde ich es übel, Einzelne herauszunehmen", so Demirbay: "Man muss nicht immer alles pauschal infrage stellen. Mesut trägt das Trikot mit Stolz, genau wie ich und jeder andere das Trikot mit Stolz trägt."
Zum gemeinsamen Auftritt Özils mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der WM in Russland wollte Demirbay keine Meinung äußern.
"Was das Foto angeht: Ich habe das nicht zu beurteilen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und Mesut in der Situation noch für viel mehr", sagte der 25-Jährige.
Özil sei "nicht verpflichtet, die Nationalhymne zu singen. Nicht weil er Deutschtürke ist, sondern weil er entschieden hat, das nicht zu tun. Das muss man respektieren, so wie es bei Spielern anderer Nationalteams auch akzeptiert wird."
Zuvor hatte auch Jürgen Klopp Özil wie auch seinen Nationalmannschaftskollegen Ilkay Gündogan in der Erdogan-Affäre verteidigt.
Forderungen nach einem Rücktritt des Duos seien "völliger Quatsch", sagte der Teammanager des FC Liverpool der Sport Bild.