Nach dem frühen WM-Aus des Nationalteams und der sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang des Turniers mehr als unglücklich verlaufenen Moderation der Personalie Mesut Özil erwartet Fußball-Deutschland vor allem zwei Dinge: Antworten und gegebenenfalls Konsequenzen.
So ist der Krisenfahrplan des DFB
Doch die wird es erst einmal nicht geben - zumindest nicht auf höchster Ebene. Nach SPORT1-Informationen werden Joachim Löw und Oliver Bierhoff Ende August bei DFB-Boss Reinhard Grindel ihre Analyse des historisch schlechten WM-Abschneidens präsentieren. Die Sport Bild datiert das Treffen auf den 24. August.
Bis dahin wird es nach SPORT1-Informationen keine Entlassungen auf der Ebene Löw, Bierhoff und der beiden Co-Trainer Thomas Schneider und Markus Sorg geben. Sollte es im Anschluss zu einer Trennung kommen, obliegt die Entscheidung dem siebzehnköpfigen DFB-Präsidium.
Personelle Veränderungen als Problemlöser?
Möglich ist aber, dass in anderen Bereichen personelle Konsequenzen gezogen werden. So ist es beispielsweise möglich, dass Georg Behlau und Uli Voigt ihren Hut nehmen müssen.
Als Leiter des Nationalmannschaftsbüros und Koordinator der Zusammenarbeit mit den TV-Medien arbeiten beide schon länger für den DFB, sorgten aber mit provokanten Jubel-Gesten nach dem Sieg gegen Schweden extern und intern für großen Unmut. Sie vor die Tür zu setzen, fällt nicht in den Aufgabenbereich der obersten DFB-Spitze.
Grundsätzlich ist man bei den DFB-Verantwortlichen aber der Meinung, dass personelle Veränderungen nicht das Grundsatzproblem des größten Sportverbandes der Welt lösen können.
DFB hat Anschluss verpasst
Man hat erkannt, dass man in der Nachwuchsförderung den Anschluss verpasst hat. Nationen wie England oder Frankreich sind vorbeigezogen.
Herausragende Einzelkönner wie Harry Kane oder Kylian Mbappe fehlen im aktuellen Kader und sind in naher Zukunft auch nicht im Junioren-Bereich zu finden.
Angesichts solch tief greifender Probleme ist dem DFB sehr daran gelegen, die Debatte um Mesut Özil möglichst bald zu beenden.
DFB-Boss Grindel machte deutlich, dass er eine öffentliche Stellungnahme des 29-Jährigen erwartet. Davon allein ist Özils Zukunft im DFB-Team allerdings nicht abhängig. Wie SPORT1 weiß, wird es vor allem auch auf die sportliche Bewertung des Bundestrainers ankommen.
Da Löw noch bis Ende August im Urlaub weilt, steht Fußball-Deutschland erst einmal in der Warteschlange.