Nach den nicht abflauenden Diskussionen über das Treffen der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan ist DFB-Teammanager Oliver Bierhoff live im Fernsehen der Kragen geplatzt.
TV-Zoff: Bierhoff redet sich in Rage
"Ihr beendet es doch nicht. Ihr bringt es doch jeden Tag wieder, weil ihr keine Themen habt", polterte Bierhoff vor der WM-Generalprobe der Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien in Leverkusen in der ARD. "Ihr könnt die Fragen auch stellen. Ihr müsst nur akzeptieren, wenn einer sagt: Darüber rede ich nicht mehr", motzte Bierhoff.
Gündogan und Özil hatten Erdogan am 13. Mai in London getroffen. Beide hatten dem in der westlichen Welt höchst umstrittenen Staatspräsidenten signierte Trikots ihrer Vereine Manchester City bzw. FC Arsenal überreicht.
Pfiffe gegen Gündogan und Özil
Vor dem Spiel in Leverkusen gab es bei der Verlesung ihrer Namen wie schon zuletzt bei der Niederlage in Österreich (1:2) Pfiffe.
"Mein Ratschlag ist: Redet nicht mehr darüber, konzentriert euch auf den Sport", sagte Bierhoff.
Während sich Gündogan im Trainingslager in Eppan zu dem Thema äußerte, schweigt Özil in der Öffentlichkeit bisher dazu.
Hitzlsperger übt Kritik an Özils Verhalten
ARD-Experte Thomas Hitzlsperger kritisierte Özil dafür scharf: "Immer wenn es brenzlig wird, schiebt er die Verantwortung an sein Beraterteam ab. Die haben ihm geholfen als Marke zu wachsen. Aber wenn es unangenehm wird, ist er nicht in der Lage zu reagieren, verlässt er sich auf Oliver und die Nationalmannschaft."
Der Ex-Nationalspieler und WM-Teilnehmer 2006 bemängelte weiter: "Er ist viel rumgekommen und hat viel erlebt, aber seine Persönlichkeitsentwicklung hat nicht Schritt halten können."