Als sich die frisch gebackenen Double-Sieger des FC Bayern in der Kurve von den Fans feiern ließen, schritt Jerome Boateng einsam in die Kabine.
Boateng schwänzt Party mit Fans
Nach der offiziellen Siegerehrung und der Pokalübergabe verschwand der Innenverteidiger der Münchner als erster Spieler vom Platz. Während seine Teamkollegen den 3:0-Erfolg über RB Leipzig ausgelassen mit dem Pott und den Bayern-Anhängern feierten, war von dem einstigen Stammspieler keine Spur.
Schon bei den Meisterfeierlichkeiten vor einer Woche hatte Boateng den Party-Muffel gegeben. Am vergangenen Samstag verschwand er vorzeitig aus dem Stadion, bei der anschließenden Team-Feier am Nockherberg fehlte er komplett.
Immerhin: Bei der offiziellen Party in Berlin war der 30-Jährige diesmal mit dabei. Wie seine Mitspieler wurde er mit dem Bus zur Hauptstadt-Repräsentanz der Deutschen Telekom kutschiert, wo das offizielle Bankett der Roten stieg. Bei Instagram postete er lediglich ein Bild vom Konfetti-Regen im Berliner Olympiastadion. Die schlichte Caption: "!!Double winners".
Sportlich war Boateng schon vor Wochen aus dem Rampenlicht verschwunden. Hinter den Stammspielern Mats Hummels und Niklas Süle war der Weltmeister von 2014 in der Innenverteidigung der Bayern meist nur noch dritte Wahl. Noch ist der Abwehrspezialist bis 2021 vertraglich an die Münchner gebunden - ein vorzeitiger Abschied noch in diesem Sommer rückt aber nicht erst seit dem Pokalendspiel näher.
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"Bei Bayern München, meine Situation, wie sehe ich die?", hatte Boateng in den Tagen vor dem Endspiel gefragt - und sich die ehrliche Antwort selbst gegeben: "Es ist glaube ich für beide Seiten nicht die optimale Saison gewesen." In den Top-Begegnungen ließ Trainer Niko Kovac den gebürtigen Berliner, der im März seinen Platz in der Nationalmannschaft verloren hatte, links liegen. Er hätte sich gewünscht, dass er "in den wichtigen Spielen mehr gespielt hätte", sagte Boateng.