Sie haben keine Chance - aber die wollen sie nutzen. "Das ist mehr als David gegen Goliath. Mit fällt kein Vergleich ein, wie groß das Wunder wäre, wenn wir weiterkommen", sagte Dirk Schuster, Trainer des Bundesligisten Darmstadt 98, vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal beim übermächtigen Rekordmeister Bayern München:
Darmstadt ohne Angst nach München
"Unsere Chancen sind im im unteren einstelligen Prozentbereich. Aber wir reisen mit viel Hoffnung und ohne Angst nach München."
Gegen die "beste Mannschaft Europas" (Schuster) scheint am Dienstag (ab 20 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) derzeit tatsächlich nur ein Wunder zu helfen.
Zumal der frisch gekürte Herbstmeister gezeigt habe, "dass es Ausreißer nach unten nicht mehr gibt", meinte der Lilien-Coach: "Das ist eine riesengroße Hürde - und wir wollen es genießen."
Die Vorzeichen dafür stehen denkbar schlecht. Der Aufsteiger reist mit einem 0:4 gegen Hertha BSC vom vergangenen Wochenende im Gepäck gen Süden. Gewonnen haben die Lilien bei den Bayern noch nie - ein mageres Liga-Pünktchen war das größte Erfolgserlebnis. Und das ist knapp 40 Jahre her.
"Wir können eigentlich nur gewinnen. Denn es ist die normalste Sache der Welt, wenn Bayern München weiterkommt - wir werden versuchen, uns so teuer wie möglich zu verkaufen", sagte Schuster, der den Fans dann aber doch noch ein wenig Hoffnung gab: "Wenn ich wetten dürfte, würde ich einen kleinen Obolus auf uns setzen. Wir werden volle Pulle geben."
Verzichten muss Darmstadt auf Jan Rosenthal und Luca Caldirola. "Wir dürfen überhaupt keine Fehler machen und müssen unsere Tugenden abrufen", sagte Schuster. Torwart Christian Mathenia will dem Rekordmeister wenigstens das Leben schwer machen: "Die Bayern ärgern, das ist einfach unser Ziel."
Für den Favoriten aus München steht am Dienstag deutlich mehr auf dem Spiel. Eine Niederlage gegen Darmstadt würde die vollkommen souveräne Hinrunde zunichte machen - der Traum vom Triple wäre schon ausgeträumt. "Ein Ausscheiden gegen Darmstadt wäre nicht so schön unter dem Weihnachtsbaum", sagte Schuster.