Was wäre gewesen, wenn …
Rüdiger hofft auf Schub für die EM
Antonio Rüdiger sich etwa in der 27. Minute nicht mit aller Macht in den Schussversuch von Phil Foden geworfen hätte. Das Supertalent von Manchester City hatte freie Schussbahn, Rüdiger grätschte rechtzeitig dazwischen, fälschte den Ball entscheidend ab, sodass Torwart Edouard Mendy den Ball problemlos fangen konnte.
Der 28 Jahre alte Innenverteidiger sorgte dafür, dass der FC Chelsea ohne Gegentor blieb. Da Kai Havertz wenig später keinen Gegenspieler wie Rüdiger hatte, konnte er das Siegtor zum 1:0 erzielen.
Rüdiger feierte am Samstagabend seinen ersten Triumph in der Champions League und reist am 3. Juni als DFB-Stammspieler nach Seefeld ins Vorbereitungslager. Denn im EM-Kader ist er aufgrund seiner Leistungen als halblinker Innenverteidiger gesetzt.
Das exklusive Interview mit Final-Held Rüdiger!
CL-Finale "Großartigster Tag" in Rüdigers Karriere
SPORT1: Herr Rüdiger, haben Sie diesen Triumph schon realisieren können?
Antonio Rüdiger: Das wird noch den einen oder anderen Tag dauern, bis ich das voll realisiert habe. Es war der großartigste Tag meiner Fußballerkarriere. Egal, was die nächsten Jahre noch alles kommen wird – diese Nacht in Porto werde ich nie vergessen.
SPORT1: Mächtig Auftrieb für die bevorstehende EM…
Rüdiger: Natürlich gibt das nochmal einen Extra-Schub für die EM. Es ist ja auch immer so im Fußball, dass man in erfolgreichen Phasen Müdigkeit ganz anders wahrnimmt. Entsprechend topmotiviert fühle ich mich jetzt für die anstehenden Aufgaben für die Nationalmannschaft. Aber…
SPORT1: Bitte.
Rüdiger: Bei unserem ersten Gruppengegner Frankreich ist bekanntlich auch der eine oder andere Spieler im Kader, der nun diesen Extra-Schub haben wird (lacht).
Rüdiger glücklich über Chelsea-Verbleib
SPORT1: Stimmt. N'Golo Kanté wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Sie werden mitbekommen haben, dass Ihnen Löw wenige Stunden vor dem Finale eine Art Startelf-Garantie ausgesprochen hat. Er ist von Ihnen begeistert.
Rüdiger: Es war ja schon im Herbst so, dass ich bei der Nationalmannschaft in der Startelf stand, obwohl es für mich bei Chelsea gar nicht lief. Das war ein enormer Vertrauensbeweis des Bundestrainers, für den ich auch extrem dankbar bin. Kurz davor war die Nationalmannschaft auch der Hauptgrund, warum ich mich nach Vereinsalternativen umgeschaut hatte, um meinen Platz im EM-Kader nicht zu gefährden.
SPORT1: Thomas Tuchel machte Sie wieder zum Stammspieler.
Rüdiger: Ich bin sehr froh, dass sich das bei Chelsea alles so entwickelt hat. Mein Verbleib war im Nachhinein die bestmögliche Entscheidung. Klar ist, dass ich nun alles versuchen werde, meine Chelsea-Form mit in die EM zu nehmen.