Superstar Lionel Messi droht mit dem FC Barcelona das früheste Aus in der Champions League seit 14 Jahren - an seiner Stelle glänzte für Gegner Paris Saint-Germain Kylian Mbappé als Dreifachtorschütze.
Mbappé vergleicht sich mit Maradona
Im Gigantenduell mit dem Vorjahresfinalisten unterlag Barca im Achtelfinal-Hinspiel mit 1:4 (1:1). "Wir haben ein großes Spiel gemacht, aber wir sind noch nicht durch", sagte Mbappé nach seiner Gala: "Wir haben sehr hart gearbeitet, um Barca in Schwierigkeiten zu bringen. Heute hat alles geklappt."
Dabei hatte der 22-Jährige gerade keine ganz leichte Phase hinter sich und wurde in den französischen Medien wiederholt kritisiert.
Allerdings ließ sich Mbappé davon nicht beirren und verwies auf eine kürzlich verstorbene Legende, der es zu aktiven Zeiten ähnlich ergangen sei.
Mbappé: "Sogar Maradona wurde kritisiert"
"Man muss die Kritik nicht persönlich nehmen", sagte Mbappé. "In der Vergangenheit wurde jeder große Spieler kritisiert, sogar Diego Maradona. Ich gehe damit gelassen um. Ich will niemandem etwas beweisen, sondern gehe auf den Platz, weil ich viel Freude am Spiel habe." (Diego Maradona: Ein Fußball-Genie mit düsteren Abgründen)
Der wegen einer Verletzung zum Zuschauen verurteilte PSG-Star Neymar kommentierte die Partie aus dem heimischen Paris via Twitter und feierte neben Mbappé auch Leandro Paredes.
"Was für ein Team, alle waren sehr sehr gut. PAREDES ein Monster-Crack", schrieb der Brasilianer über den Argentinier. Paredes hatte als defensiver Mittelfeldspieler unter anderem den Offensivdrang seines Landsmannes Messi gestoppt.
Im Rückspiel am 10. März hat der französische Serienmeister mit den deutschen Nationalspielern Julian Draxler und Thilo Kehrer, die im Camp Nou beide eingewechselt wurden, Heimrecht.
Messis Elfmetertor trügt
Den Parisern, die im Finale im August noch mit Trainer Thomas Tuchel 0:1 gegen Bayern München verloren hatten, winkt das erst zweite Viertelfinale in den vergangenen fünf Jahren.
Mit seinem 20. Pflichtspieltor der Saison brachte Messi Barca per Foulelfmeter in Führung (27.), Mbappé drehte mit einem Dreierpack das hochklassige und temporeiche Spiel für PSG (32., 65. und 85.). Auch Moise Kean (70.) traf für Paris. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Die erste Chance hatte der französische Weltmeister Antoine Griezmann, der nach Vorarbeit von Messi und Pedri aus spitzem Winkel an PSG-Torhüter Keylor Navas scheiterte (14.).
Paris, auch ohne Neymar und den ebenfalls verletzten Angel di Maria sehr selbstbewusst, schaltete nach Balleroberung schnell um - so tauchte plötzlich Mauro Icardi frei vor Barca-Keeper Marc-Andre ter Stegen auf, Pedri rettete (19.).
PSG kontert Barcelona aus
Ein Foulelfmeter brachte die Führung für Barca: Frenkie de Jong ging nach einem Kontakt von Layvin Kurzawa im Strafraum zu Boden, Messi verwandelte souverän.
Beim Ausgleich zeigte Mbappé seine ganze Klasse, als er sich nach einem Zuspiel von Marco Verratti gegen zwei Abwehrspieler durchsetzte und den Ball ins Netz drosch. Nur drei Minuten später scheiterte Kurzawa nach Mbappé-Flanke an ter Stegen, im Gegenzug verfehlte Griezmann nur um Zentimeter das Tor (37.). (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
Nach der Pause war ter Stegen gleich wieder gefordert, als Kean die Gästeführung auf dem Fuß hatte (50.). Barca, erstmals seit November wieder mit seinem genesenen Abwehrchef Pique, hatte das Spiel danach etwas besser im Griff. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach einer unglücklichen Abwehraktion von Pique traf erneut Mbappé.
In der Folge war Paris für die Spanier kaum noch zu halten, konterte mitunter rasant und schraubte das Ergebnis in die Höhe.
Zuletzt war Barca 2007 schon in der Runde der letzten 16 gegen den FC Liverpool ausgeschieden.