UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat den Weltverband FIFA für dessen Vorgehen bei der geplanten finanziellen Hilfe für Verbände, Vereine und Spieler in der Coronavirus-Krise kritisiert.
UEFA dementiert Ceferins CL-Deadline
"Die Erklärung der FIFA dazu war, sie wollen es für die nutzen, die es dringend brauchen. Wir sollten dem zustimmen, so dass die FIFA dann entscheiden kann, wer wie viel Geld bekommt. Das ist nach meiner Auffassung etwas seltsam", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union im ZDF. Die FIFA hatte zuvor die Hilfsaktion angekündigt, ohne konkrete Summen zu nennen.
UEFA dementiert Ceferins CL-Deadline
"So kann keiner kontrollieren, wohin die Summen fließen", kritisierte Ceferin den Weltverband. "Es braucht strikte Regularien dafür, man kann nicht einfach der FIFA überlassen, wohin die Summen fließen."
Darüber hinaus äußerte sich der UEFA-Boss auch zur Austragung der Finalspiele in Champions League und Europa League, forderte laut einem offiziellen UEFA-Statement vom Sonntagnachmittag - anders als zunächst berichtet - aber offenbar keine Austragung bis spätestens Anfang August.
"Es wurde berichtet, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin dem ZDF in Deutschland sagte, dass die Champions League bis zum 3. August beendet sein muss. Dies ist nicht wahr. Der Präsident war sehr deutlich, dass er keine genauen Daten für das Ende der Saison festlegen wollte", hieß es von UEFA-Seite.
Aktuell analysiere die UEFA in der am 17. März eingerichteten Arbeitsgruppe mit dem Europäischen Klubverband und den europäischen Ligen alle Möglichkeiten, die nationalen und europäischen Spielzeiten zu beenden.
"Die oberste Priorität aller Mitglieder der Arbeitsgruppe ist die Erhaltung der öffentlichen Gesundheit", stellte die UEFA klar.
In der Folge sollen kalendarische Lösungen für die Durchführung aller Wettbewerbe gefunden werden. Derzeit werden Möglichkeiten geprüft, um je nach den Wiederanlaufdaten und der Genehmigung der nationalen Behörden gegebenenfalls im Juli und August Spiele zu spielen.
UEFA-Boss lobt Bundesliga
Ceferin bezeichnete das Vorhaben der Bundesliga, ab Mai wieder Spiele ohne Zuschauer austragen zu wollen, als richtig. "Jeder Weg ist der richtige, wenn die Gesundheit der Spieler im Vordergrund steht", sagte er.
In der Coronavirus-Krise sei es "definitiv eine Überlegung", die Regeln des Financial Fairplay der UEFA auch längerfristig zu lockern. "Wir müssen flexibel sein, viele Vereine sind in schweren Situationen", sagte der 52 Jahre alte Slowene. "Wir setzen das jetzt erst einmal aus und schauen, wie die Saison zu Ende geht."